Das Thema Impfen zog sich wie ein roter Faden durch die Kreishauptversammlung der Senioren-Union (SU) des Kreisverbandes Amberg. Denn der alte und neue Kreisvorsitzende Rudolf Maier, Oberbürgermeister Michael Cerny und CSU-Direktkandidatin Susanne Hierl appellierten eindringlich, sich impfen zu lassen. Kein Verständnis hätte Maier für Impfverweigerer. Dem Staat bleibe nichts anderes übrig, als mit Anreizen die Zahl der Geimpften zu steigern, um die Herdenimmunität zu erreichen. Der restliche Teil der Unbelehrbaren müsse dann eben Einschränkungen hinnehmen. Eine Impfpflicht hält Maier persönlich für sinnvoll. Weniger sinnvoll sei dagegen das „Herumgeeiere mancher Politiker“.
Wegen der Pandemie fiel auch der Rechenschaftsbericht des Kreisvorsitzenden „dünn“ aus. Der SU-Slogan „Näher am Menschen“ sei nicht umsetzbar gewesen. „Und gerade wir Älteren haben uns strikt an die Kontaktbeschränkungen gehalten“, sagte Maier Im Dezember 2019 konnten die CSU-Senioren aus Amberg und dem Landkreis noch ihre vorweihnachtliche Feier durchführen. Der „Citybus durch die Altstadt“ war vor gut einem Jahr gemeinsames Thema der Frauen-Union und der Senioren-Union. Umgesetzt werde dieser nun im November. Dabei soll die Hälfte der eingesetzten Busse elektrisch betrieben werden. Die Besuche der Landesgartenschau in Ingolstadt und des Beethovenfestes in Bonn seien Corona zum Opfer gefallen.
Bestens vorbereitet war die anstehende Neuwahl, bei welcher der bisherige Vorstand weitgehend bestätigt wurde. Vorsitzender bleibt Rudolf Maier, seine Stellvertreter sind Gerhard Hollederer, Evi Bauer-König, Christa Beck und Werner Vornlocher. Als Schatzmeisterin wurde Elisabeth Zagel gewählt, als Schriftführer Gerda Lettl und Wolfgang Zagel. Beisitzer: Josef Lettl, Peter Beck, Heinrich Fraunholz, Georg Lassonczyk, Erhard Ruhmannseder und Johann Weber. Kassenrevisoren sind Manfred Donhauser und Martin Gäckle.
Die CSU-Direktkandidatin Susanne Hierl ging kurz auf ihren politischen Werdegang ein, wies auf den großen Wahlkreis von Auerbach im Norden bis Dietfurt im Süden hin. Doch sie sehe sich als Ansprechpartner aller Bürger, nicht nur der im Landkreis Neumarkt beheimateten. Aktuell sei natürlich das Thema Umwelt, aber da hätten die bisherigen Generationen auch nach bestem Wissen gehandelt. "Heute sehen wir vieles anders und wir müssen auf unsere Umwelt aufpassen“, erklärte sie. Corona könne man nur gemeinsam bewältigen und möglichst viele Menschen sollten sich impfen lassen. Positiv bewertete sie, dass die Wirtschaft derzeit wieder anlaufe und Steuereinnahmen steigen. Dann könnten auch die angehäuften Schulden zurückbezahlt werden, eine große Aufgabe künftiger Regierungen.
„Unsere Senioren haben die meiste Erfahrung und die größte Gelassenheit“, meinte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny. Diese Werte seien heute in oft aufgebrachten Diskussionen sehr wichtig. Mit Sorge betrachte er die Umfragewerte der Unionsparteien, die inzwischen auch Koalitionen ohne Union ermöglichen. Armin Laschet sei ihm als Kanzlerkandidat bislang zu leise. „Zu lasch“ – so ein spontaner Zwischenruf. Mit einem „Wir tun niemandem weh“ wollen die Grünen die Welt verändern, sagte Cerny. Aber sie würden nicht sagen, wie alles finanziert werden soll. Grundvoraussetzung für eine Verkehrs- und Energiewende seien aber solide Staatsfinanzen, sagte Cerny. Die CSU gehe das Kernthema Umwelt an, mache sich aber gleichzeitig Gedanken über die Finanzierung und wie die Wirtschaft weiter funktionieren soll. Zum Thema Impfen betonte der Oberbürgermeister, dass man durch eine Impfung sich selbst und andere schützen könne. Alle würden zurück zu einem normalen Leben wollen, aber eine geringe Impfquote führe zu unnötiger Verlängerung der Einschränkungen. Hier eiere Hubert Aiwanger, der Vorsitzende der Freien Wähler, herum. Einerseits unterstütze er die Impfkampagne, aber er könne nicht erklären, warum er nicht als Vorbild vorangehe. Damit sei er auch für notwendige Einschränkungen verantwortlich. Von einer neuen Bundesregierung erwartet Cerny, dass die Gesundheitsversorgung in der Fläche erhalten bleibe, denn bei Schlaganfall oder Herzinfarkt sei schnellstmögliche Hilfe unumgänglich. Da müsse das nächste Krankenhaus schnell zu erreichen sein. Auch eine Stärkung der Innenstädte müsse Kernthema einer künftigen Bundesregierung sein. Ohne lebendige Innenstadt werde eine Stadt nicht richtig funktionieren. Die Entwicklung auf dem Areal des ehemaligen Bürgerspitals sei von der CSU-Fraktion mit Blick auf neues Leben in der Amberger Innenstadt angestoßen worden.













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