Amberg
29.01.2023 - 14:40 Uhr

Sieben Kommunen stellen die Weichen für Verein Wirtschaftsraum Amberg e.V.

Im Prinzip handelte es sich nur um den formellen Akt, um Fördermittel generieren zu können. Doch die Diskussion bei der Gründungsversammlung zeigte, dass der Wirtschaftsraum Amberg inzwischen mehr ist als ein Bündnis von sieben Kommunen.

Die Idee einer interkommunalen Zusammenarbeit, um die Herausforderungen bei der Gewerbeflächenentwicklung und beim Fachkräftemangel gemeinsam zu bewältigen, nahm in Amberg und der Region schon 2017 ihren Anfang. 2018 gründeten dann unter Federführung der Wirtschaftsförderung Amberg die Stadt und sechs Nachbargemeinden den "Wirtschaftsraum Amberg". Juristisch gesehen war dies aber nur eine Zweckvereinbarung. Eine solche ist aber nicht förderberechtigt. Was heißt, dass von ihr initiierte Projekte keine staatlichen Mittel erhalten. Antragsberechtigt sind nämlich nur Städte, Landkreise, Vereine oder Stiftungen. Das führte jetzt zur Gründung des „Wirtschaftsraum Amberg e.V.“.

Bereits im vergangenen Jahr hatten die politischen Gremien der Gemeinden die Satzung abgesegnet. Alle sieben Vertreter der beteiligten Kommunen stimmten im ersten Wahlgang zunächst der Satzung zu, wählten Karlheinz Brandelik (Wirtschaftsförderung Amberg) zum Vorsitzenden, Wolfgang Roggenhofer von der Gemeinde Kümmersbruck zum 2. Vorsitzenden und schließlich Martin Uschold, Mitarbeiter der Amberger Wirtschaftsförderung, zum Schatzmeister. Alle sieben Gemeinde-Oberhäupter sagten außerdem zu, als Beisitzer zur Verfügung zu stehen.

Wegweisende Weichenstellung

„Wir haben mit der Vereinsgründung eine wegweisende Weichenstellung vollzogen“, hob der neue Vorsitzende Karlheinz Brandelik die Bedeutung dieser Versammlung hervor. Jetzt könne man bei Projekten Fördermittel bis zu einer Höhe von 90 Prozent abgreifen. Überhaupt war die anschließende Diskussion von einer positiven Aufbruchstimmung und einem Wir-Gefühl der sieben Gemeinde-Chefs geprägt. „Wir können jetzt gegenüber Unternehmen mit einer Stimme sprechen, wenn es um die Ansiedlung von Firmen oder Anwerbung von Fachkräften geht“, urteilte Ambergs OB Cerny über die Zukunftsaussichten. Kirchturm-Denken, bei so manchen Kommunen immer dann feststellbar, wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen geht, gehöre der Vergangenheit an, bestätigte Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl.

Dass die Stadt Amberg in diesem Verein Wirtschaftsraum Amberg nur sechs Landkreisgemeinden mit im Boot hat, sieht die Gemeinschaft sogar positiv. Alle Teilnehmer bestätigten, dass die Chemie in dieser Gemeinschaft in den letzten Jahren gewachsen sei. „Es ist inzwischen ein organischer Zusammenschluss geworden“, urteilte Cerny. Und Kümmersbrucks Bürgermeister Roland Strehl ergänzte: „Wir glauben, die Größe des Bündnisses ist ausreichend, die Menschen mitzunehmen und etwas ins Rollen zu bringen!“

Aufbruchstimmung nützen

Diese Aufbruchstimmung will auch Karlheinz Brandelik in konkrete Schritte umsetzen. „Wir werden jetzt in eine verstärkte Marketing-Strategie einsteigen. Wir werden den Wirtschaftsraum gemeinsam bewerben. Durch diesen Zusammenschluss können wir schließlich den Unternehmen und den Fachkräften etwas bieten.“ Zur Bekämpfung des Fachkräftemangels könne jetzt der Wirtschaftsraum mit vielen weichen Standortfaktoren punkten. Vom Zuzug von Firmen und Fachkräften könnten schließlich alle Kommunen in diesem Wirtschaftsraum profitieren. Anlass genug für die sieben kommunalen Oberhäupter, auf diese Vereinsgründung mit einem Glas Sekt anzustoßen.

Info:

Die 7 Mitglieder des Wirtschaftsraums Amberg

  • Stadt Amberg
    Gemeinde Ebermannsdorf
    Gemeinde Freudenberg
    Markt Hahnbach
    Gemeinde Kümmersbruck
    Gemeinde Poppenricht
    Gemeinde Ursensollen
 
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