Amberg
14.05.2019 - 10:26 Uhr

Sommerfestival Nummer 25 ist frisch wie immer

Eine Abschiedstour, spanischer Flamenco und kubanische Lebensfreude treffen auf Folk und Pop sowie begeisterte Couch-Musiker. So bunte Vielfalt gibt es nur bei einer Veranstaltung: dem Sommerfestival im Innenhof der Stadtbibliothek.

In 25 Jahren haben sich jede Menge Geschichten rund ums Sommerfestival angesammelt. Es darf gelacht werden (von links): Maximilian Hahn vom Sponsor Stadtbau, Kulturreferent Wolfgang Dersch, Oberbürgermeister Michael Cerny, Norbert Fischer, der Vorsitzende der Freunde des Stadttheaters – auch ein Sponsor und Kulturfachkraft Katja Körtge. Bild: Wolfgang Steinbacher
In 25 Jahren haben sich jede Menge Geschichten rund ums Sommerfestival angesammelt. Es darf gelacht werden (von links): Maximilian Hahn vom Sponsor Stadtbau, Kulturreferent Wolfgang Dersch, Oberbürgermeister Michael Cerny, Norbert Fischer, der Vorsitzende der Freunde des Stadttheaters – auch ein Sponsor und Kulturfachkraft Katja Körtge.

Für Kulturreferent Wolfgang Dersch ist es definitiv das letzte Sommerfestival auf Amberger Boden in amtlicher Eigenschaft. Für seinen Vorgänger Norbert Fischer hingegen die 25. Auflage der Reihe, die er selbst mit aus der Taufe gehoben hat. Von Dienstag, 23. Juli, bis Dienstag, 6. August, bietet der Innenhof der Stadtbibliothek wieder eine bunte Mischung, die diesmal sehr musiklastig ausgefallen ist. Für die Organisation des Programms zeichnete einmal mehr Kulturfachkraft Katja Körge verantwortlich.

"Das hat von Anfang an hervorragend funktioniert", freute sich Oberbürgermeister Michael Cerny am Freitag in der Stadtbibliothek über den Erfolg des Sommerfestivals, das vor 25 Jahren seinen Anfang im Innenhof des Storg-Gebäudes genommen und bereits vor vielen Jahren in den Innenhof der Stadtbibliothek eine neue Heimat gefunden hat. "Das ist ein schöner Rahmen, der seinen eigenen Reiz hat, dazu kommen wechselnde Bilder, also die Künstler", sagte Cerny.

"Das Einzige, das beim Sommerfestival passieren kann, ist ein heftiger und unerwarteter Regenschauer", fügte er hinzu - aber dann geht die Show ja innen in der Bibliothek weiter. Wie innovativ das Programm ist, das unterstrich Cerny dadurch, dass hier schon Gruppen aufgetreten seien, die man heute gar nicht mehr bekommen und bezahlen könnte.

Für Fans der Raith-Schwesternbesteht nach den Worten von Kulturreferent Wolfgang Dersch am Dienstag, 23. Juli, wohl die letzte Möglichkeit, die muntere Truppe in der alten Besetzung zu sehen. Eine der Schwestern hört nämlich auf.

Am Donnerstag, 25. Juli, hat der Flamenco das Wort. Las Migas, vier junge Frauen aus Spanien, machen die ach so männliche Musik und zeigen: Auch Flamenco kann sehr weiblich sein. Am 30. Juli geht es dann südamerikanisch mit Conéxion Cubanaweiter, in der Heimat absolute Superstars, diesen Sommer in ganz Europa auf Tour unterwegs. Und weil der Amberger Tom Kramer diese organisiert, wohnen sie zwischen den Auftritten übrigens im Stadtgebiet. Am 1. August gibt es ein Gastspiel von Jackie Bristow, einer Singer-/Songwriterin aus Neuseeland. Den Abschluss machen dann die Couchies, die am 6. August auf irgendeinem Sofa Platz nehmen werden, um von dort aus ihre Show zu starten.

Karten gibt es ab Mittwoch, 15. Mai, in der Tourist-Information am Hallplatz (Telefon 10 12 33). Sie kosten im Vorverkauf 19 Euro (ermäßigt 15), an der Abendkasse 21 (17).

Geschichten rund um das Sommerfestival:

Seine ersten Jahre erlebte das Amberger Sommerfestival noch im Storg-Innenhof. Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts überlegte der damalige Kulturreferent Norbert Fischer, wie man die warmen Sommermonate draußen kulturell nutzen könnte. Um nicht mit den Sommerferien zu kollidieren legte er das erste Festival auf die Zeit Ende Juni/Anfang Juli – Bergfestzeit also. Kein Wunder, dass der damalige CSU-Fraktionsvorsitzende Heiner Storg seinen Augen nicht traute: „Der Fischer macht beim Bergfest ein Kulturprogramm, da wird er alleine dort sitzen“, erinnert sich Fischer heute noch an dessen Worte. Und strafte ihn Lügen. Denn von Anfang an war das Sommerfestival ein absoluter Renner. Wenn auch nicht immer ein sehr trockener. Einmal habe ein grausamer „Duscherer“ für das vorläufige Ende der Show gesorgt – eine Stunde später ging es im Saal des Stadtmuseums weiter, wohin das Publikum samt Band umzog.

Mit Grausen denkt Wolfgang Dersch an den Augenblick, als Da Huawa, da Meier und I gegen 17 Uhr zum Auftritt anreisten und entgegen der Absprache keine Anlage dabei hatten. Rechtzeitig zum Konzertbeginn um 20.30 Uhr war eine solche besorgt. Oder die damals noch relativ unbekannte La Brass Banda. Der Innenhof war gesteckt voll, nur die Band fehlte. Irgendwann kamen die Jungs dann barfuß angeschlurft und legten einen fulminanten Auftritt hin. Bekannt hingegen ist die Geschichte, als sich eine Hälfte einer Gruppe mit dem Auto verfranste und plötzlich in Amberg im Allgäu gelandet ist. Auch diese Musiker schafften es, rechtzeitig zum Auftritt hier zu sein.

Legendär war laut Dersch der Auftritt von Konstantin Wecker – nicht nur auf der Bühne. Nach dem Auftritt ging es munter weiter.

 
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