Amberg
07.04.2022 - 11:22 Uhr

Sonderöffnungszeiten im Einwohnermelde- und Sozialamt in Amberg

Die Stadt Amberg entwickelt neue Ideen, um Flüchtlingen zu helfen und Ortsansässige nicht warten zu lassen, heißt es in einer Bilanz zur momentanen Situation in der Stadtverwaltung. Bild: Norbert Eimer/exb
Die Stadt Amberg entwickelt neue Ideen, um Flüchtlingen zu helfen und Ortsansässige nicht warten zu lassen, heißt es in einer Bilanz zur momentanen Situation in der Stadtverwaltung.

Nach der Ankunft der ukrainischen Flüchtlinge in Amberg, gilt es für sie schnellstmöglich eine Unterkunft zu finden und sie zu unterstützen. Das betrifft auch und vor allem die Behörden, die für eine ordnungsgemäße Anmeldung, das Ausstellen von Aufenthaltserlaubnissen sowie die soziale Absicherung etwa durch die Ausgabe eines Handgeldes und von Krankenbehandlungsscheinen verantwortlich zeichnen – also das Einwohneramt, die Ausländerbehörde und das Sozialamt. Sie waren in diesen Tagen ganz besonders gefordert und das gleich in doppelter Hinsicht, heißt es in einer Pressemeldung der Stadt Amberg.

Denn zum einen mussten sie den geflohenen Menschen rasch die Möglichkeit bieten, sich bei den Behörden zu melden, um die ihnen zustehenden Leistungen in Anspruch zu nehmen. Andererseits sind die Listen und Wartezeiten auch für Ortsansässige sowie Neubürger lang, sodass es das Bestreben des Einwohneramtes war, die Termine für sie aufgrund der vordringlichen Anmeldungen nicht noch weiter nach hinten zu verschieben, heißt es.

Auch auf Initiative seiner Mitarbeiter entwickelte Einwohneramtsleiter Martin Schafbauer darum die Idee, den in den Bussen aus Regensburg angekommenen Ukrainern die Gelegenheit zu bieten, die für sie notwendigen ersten Schritte im Rahmen einer Sonderaktion konzentriert und komprimiert abzuwickeln. Dazu öffneten die Behörden sowohl an einem Sonntag als auch an einem Abend für die Flüchtlinge ihre Türen am Hallplatz und Spitalgraben.

„Jeweils rund vier Stunden hat es gedauert, bis die Formalitäten erledigt waren“, berichtet Martin Schafbauer, der in Eigenregie die Busse organisiert hatte, mit denen die Menschen zum Amt transportiert worden waren, heißt es in dem Schreiben weiter. „So konnten beim ersten Termin am Sonntag 52 Personen bei uns melde- sowie ausländerrechtlich überprüft und angemeldet werden“, erklärt der Leiter des Einwohneramts.

Er hat in diesem Zusammenhang ein großes Kompliment für seine Mitarbeiter, aber auch die ehrenamtlichen Helfer parat. „Sie alle waren gerne bereit, sich im Rahmen der Aktion zugunsten der ukrainischen Kriegsflüchtlinge zu engagieren.“ Das waren neben den städtischen Beschäftigten unter anderem auch die Dolmetscher und die Fahrer der Kleinbusse, die im Fall der abendlichen Sonderöffnung von den Feuerwehren Ammersricht und Raigering zur Verfügung gestellt worden waren.

Doch auch damit ist die Fürsorge der städtischen Helfer noch lange nicht zu Ende. So geht die Suche nach Unterkünften ununterbrochen weiter und jeden Tag sind mindestens zwei hauptamtliche Beschäftigte in der Notunterkunft (NUK) zur Betreuung eingesetzt. Ein besonderes Angebot konnte man den in der NUK untergebrachten Geflüchteten des Weiteren machen: Sie mussten für ihr biometrisches Passfoto keinen Fotografen aufsuchen, sondern bekamen durch eine weitere Sonderaktion von Simon Wiesner die Gelegenheit, sich an Ort und Stelle ablichten zu lassen. Der Fotograf ist normalerweise in der Abteilung Kommunikation und Marketing beschäftigt. Dank rühriger Mitarbeiterinnen des Einwohneramtes ist nun bei zukünftigen Fahrten mit Kindern – bei rund einem Drittel der Geflüchteten handelt es sich um Kinder und Jugendliche – für Kindersitze gesorgt. Eigene Briefkästen und vieles mehr tragen außerdem dazu bei, dass sich die Geflüchteten in Amberg gut aufgehoben fühlen können, betont die Stadtverwaltung.

 
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