Wie eine aktuelle Statistik zeigt, wird in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Dagegen setzt Soroptimist International (SI) seit Jahren mit den so genannten Orange Days ein deutliches Zeichen. An der Aktion, dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit zu bringen, beteiligte sich auch der Amberg-Sulzbacher Ableger von Soroptimist International.
Wie die Soroptimistinnen Amberg-Sulzbach ausführen, läuft die weltweite Kampagne seit dem 25. November, dem internationalen Tag der Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und dauert noch bis zum 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte. In diesem Zeitraum werde weltweit durch die Farbe Orange mit Veranstaltungen und Aktionen auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht.
In Amberg mahnten die Soroptimistinnen mit einem Banner am Rathaus die Passanten, "sich mit dem Leid derer auseinanderzusetzen, die diese Gewalt Tag für Tag ertragen müssen". Wie die Soroptimistinnen mitteilen, gehen die Übergriffe auf Frauen zu mehr als zwei Drittel von den aktuellen oder ehemaligen Partnern aus: Körperverletzung, Bedrohung, Vergewaltigung oder sogar Mord. „Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, Anzeichen für häusliche Gewalt frühzeitig zu erkennen“, so die Präsidentin des Amberg-Sulzbacher Clubs, Beate Mastel.
Sie verweist auf die Aktion „Read the Signs" des europäischen Ablegers von Soroptimist international. Damit wurden ihren Worten nach inzwischen mehr als 30.000 Frauen in 43 Ländern mobilisiert. Im Mittelpunkt steht eine groß angelegte Social-Media-Kampagne, in der anhand kurzer Videoclips gezeigt wird, wie Missbrauch identifiziert werden kann. So gebe es bestimmte Verhaltensweisen, die bereits im Vorfeld auf toxische Züge hindeuten, die in physische oder psychische Gewalt münden könnten. "Dazu gehören unter anderem eine hohe Intensität in der Beziehung, ständiges Kritisieren, Eifersucht, übermäßige Kontrolle, Sabotage, Schuldzuweisungen, Isolationsversuche oder starke Stimmungsschwankungen", teilen die Soroptimistinnen mit.
Gleichzeitig sollen sich Frauen, die unter körperlicher oder seelischer Gewalt leiden, Unterdrückung erleben, sexuellen Übergriffen oder Belästigungen ausgesetzt sind oder sich in anderer Weise aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt fühlen, miteinander solidarisieren und ein Zeichen gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung zu setzen. Als Signalfarbe mache Orange dabei nicht nur warnend auf häusliche Gewalt an Mädchen und Frauen aufmerksam, sondern steht auch für Mut, Enthusiasmus und Wärme.
„Diese Energie wollen die Soroptimistinnen an die Menschen weitergeben und sie ermutigen, sich zu informieren oder sich professionelle Hilfe zu suchen", betont Clubpräsidentin Beate Mastel. "Auch wir in Amberg setzen daher ein Zeichen, um dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit zu tragen“, erklärt sie und ruft die Bürger dazu auf, die Orange Days, vor allem aber mögliche Betroffene nach Kräften zu unterstützen.
Transparenzhinweis: Diesen Bericht hat unsere freie Mitarbeiterin Susanne Schwab unter dem Kürzel scs verfasst, sie ist zugleich Mitglied der Soroptimistinnen Amberg-Sulzbach
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