Vorsitzender Pfarrer Stefan Fischer und geschäftsführender Vorsitzender Matthias Rechholz ließen es sich nicht nehmen, Heidi Himmelhuber, die Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Diakonie in Amberg, offiziell zu verabschieden. Über 40 Jahre war sie in Diensten des Diakonischen Werkes des Dekanatsbezirks. 1981hatte sie als junge Diplom-Sozialpädagogin (FH) zunächst in der Bezirksstelle des Diakonischen Werkes Sulzbach-Rosenberg ihre Tätigkeit begonnen. Über den damaligen Dekan Günter Heidecker gründete sie zusammen mit der Verwaltungskraft Lieselotte Aures 1982 den Sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi).
Das ehemalige Kleiderkammerl des Diakonischen Werkes in der Pfarrgasse in Sulzbach-Rosenberg wurde kurzerhand zum Büro umfunktioniert, ein weiterer Raum wurde Gruppenraum. So konnte die Einzelberatung- und betreuung von psychisch kranken Menschen und Menschen in Lebenskrisen beginnen. Parallel dazu starteten Gruppenangebote mit Ehrenamtlichen. Öffentlichkeitsarbeit musste geleistet werden, um über die psychiatrischen Erkrankungsbilder zu informieren und Hemmeschwellen abzubauen. Die Hilfesuchenden hatten damals noch Sorge, andere könnten sie "schief anschauen", wenn sie sich professionelle Hilfe holen.
Misstrauisch beäugt
Erste Anlaufstelle waren die Pfarrämter im Dekanant Sulzbach-Rosenberg, die durch guten Kontakt zum neuen Angebot Betroffene in Beratung vermitteln und helfen konnten, Ängste abzubauen. "Aber alles, was neu ist, kann Skepsis hervorrufen, so auch meine Erfahrung. So beäugten uns andere Berufsgruppen in der sozialpsychiatrischen Versorgung zunächst misstrauisch, was wir wohl so treiben würden", berichtete Himmelhuber. Die Zahl der Hilfesuchenden und das Fachteam wurden größer, so dass ein eigenständiger Dienst entstand. Die Angebote reichten von Kontakt- und Gesprächsgruppen bis hin zu Freizeitangeboten. Mitte 1985 erfolgte der Umzug nach Amberg. Eine therapeutische Wohngemeinschaft und der Fachbereich Berufsbegleitung wurden gegründet. Als neue Abteilung kam das ambulant unterstützte Wohnen dazu, das es Betroffenen ermöglicht, in ihren vier Wänden wohnen zu bleiben. Im Jahre 2000 wurde schließlich das Sozialpsychiatrische Zentrum der Diakonie in Amberg in der Paulanergasse eingeweiht.
Die ehemalige Ein-Frau-Stelle wuchs über die Jahre auf 34 Fachkräfte – Sozialpädagogen, Psychologen, eine Ergotherapeutin, eine Hauswirtschafterin sowie Mitarbeiterinnen aus der Verwaltung und Reinigung. Dazu kamen noch die Abteilungen kirchliche allgemeine Sozialarbeit und Migrationsberatung ins SPZ. Mittlerweile platzen die Einrichtungen aus allen Nähten. "Es war eine Zeit des Auf- und Ausbaus zum Wohle unserer Klientinnen und Klienten – oft haben wir uns mit unserer Motivation gegenseitig angesteckt und waren mit Herzblut dabei. Die Zusammenarbeit mit Ärzten, anderen Berufsgruppen im sozialpsychiatrischen Netzwerk und den Kostenträgern läuft hervorragend - das SPZ ist aus der ambulanten sozialpsychiatrischen Versorgung nicht mehr wegzudenken“, betonte Himmelhuber.
Die soziale Landschaft geprägt
Als langjährige Vorsitzende des Regionalen Steuerungsverbundes Amberg-Sulzbach und Vorstandsmitglied von Sega hatte Heidi Himmelhuber zu vielen Akteuren der ambulanten Sozialpsychiatrie einen direkten Draht und hat so die soziale Landschaft in Amberg und darüber hinaus geprägt. Nun freut sie sich auf mehr Zeit mit den Kindern und Enkeln.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.