35 Städte, Landkreise und Gemeinden beteiligen sich am „Pakt zur nachhaltigen Beschaffung in den Kommunen der Metropolregion Nürnberg“: Sie setzen im Einkauf auf soziale und ökologische Kriterien bei der Produktauswahl. Amberg macht auch mit. Die städtische Pressestelle macht auf den Erfolg des Bündnisses aufmerksam: Im vergangenen Jahr seien über die Vereinbarung mehr als 8,8 Millionen Euro für nachhaltige öffentliche Beschaffung ausgegeben worden. Damit sei die Zielsetzung für 2021 von acht Millionen Euro sogar noch übertroffen werden.
"Auch die Stadt Amberg setzt sich in dem Pakt für nachhaltige Beschaffung sowie für mehr Transparenz und eine Sensibilisierung für ökosoziale Produkte ein", betont Stadt-Pressesprecherin Susanne Schwab. Dabei habe Amberg zusammen mit den anderen Kommunen zu einem wichtigen Ziel beigetragen: Nachhaltige Beschaffungen auch zu erfassen und zu veröffentlichen. "Die Angaben wurden von der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg gesammelt und auf der Webseite der Metropolregion Nürnberg öffentlich gemacht. Die Summe von 8,8 Millionen bedeutet laut Schwab "zugleich eine deutliche Steigerung zum Vorjahr und eine positive Tendenz, denn 2020 lag dieser Wert noch bei 5,4 Millionen Euro".
Kinderarbeit und Sklaverei
In die Erfassung einbezogen worden seien Produktgruppen wie Textilien, Lebensmittel, Büromaterial und "Give-aways" sowie Werbemittel. "Diese orientieren sich an sogenannten sensiblen Produkten, die aufgrund ihrer Beschaffenheit und der verwendeten Materialien oder aber hinsichtlich der Struktur der internationalen Märkte ein besonderes Risiko aufweisen", heißt es in der Presseinfo. Ein Problem sei, dass bei der Gewinnung oder Herstellung solcher Produkte häufig nicht die Mindeststandards von Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation beachtet, wenn sie aus bestimmten Herkunftsländern oder -gebieten stammen. Schwab konkretisiert: "Besonderes Augenmerk gilt hier der Vermeidung von ausbeuterischer Kinderarbeit und moderner Sklaverei."
Bei der Stadt Amberg besonders zu erwähnen sei die Beschaffung von fairen Textilien für den Verkehrsüberwachungsdienst. Seine Mitarbeiter tragen laut Schwab "inzwischen Berufskleidung, die unter anderem von einem Anbieter stammt, der Mitglied der Fair Wear Foundation ist." Diese verfolge als gemeinnützige Organisation mit ihren Mitgliedsunternehmen und Partnern das Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie zu verbessern.
Schon einiges bewegt
„Seit dem Paktbeitritt hat sich einiges bewegt. Die Stadtverwaltung achtet zunehmend darauf, dass die beschafften Waren soziale und ökologische Kriterien einhalten“, zitiert die Pressinfo Heike von Eyb, Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik. Künftig wolle man diesen Paktbeitrag weiter deutlich steigern und damit auch "mehr Nachhaltigkeitsverständnis" erlangen. Infos zum Engagement im Bereich Nachhaltigkeit bei der Stadt Amberg gibt es auf der städtischen Website. Außerdem steht Heike von Eyb (heike.eyb[at]amberg[dot]de) für weitere Informationen zur Verfügung.
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