Großschadensereignisse und Katastrophen, aber auch die Konfrontation mit einem plötzlichen Todesfall können eine psychische Belastung sowohl für die unmittelbar Betroffenen als auch für die Einsatzkräfte bedeuten. Diese Belastungen sollen durch psychosoziale Notfallversorgung gemildert und betroffene Menschen kompetent begleitet werden.
Um in Zukunft diese Hilfen auch bei größeren und länger andauernden Schadenslagen koordinieren und gewährleisten leisten zu können, haben die Stadt Amberg und der Landkreis Amberg-Sulzbach jetzt laut einer Pressemitteilung eine Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung (ARGE PSNV) gegründet.
Zur konstituierenden Sitzung luden die Katastrophenschutzbehörden der Stadt Amberg und des Landratsamtes Amberg-Sulzbach die in diesem Bereich tätigen Organisationen und Behörden ein. Mehr als 20 Vertreter der Feuerwehren, der Polizei, des Technischen Hilfswerks (THW), der Hilfsorganisationen, der evangelischen und katholischen Kirchen sowie des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Oberpfalz-Nord waren dazu in das Landratsamt gekommen.
Im Bereich Psychosoziale Notfallversorgung sind die verschiedenen Angebote wie Notfallseelsorge, Krisenintervention und psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte sowie Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst zusammengefasst. Mit der Gründung der ARGE PSNV wurde nun eine Empfehlung des bayerischen Innenministeriums umgesetzt. In der Arbeitsgemeinschaft werden künftig die einzelnen Akteure der PSNV-B (für Betroffene) und PSNV-E (für Einsatzkräfte) in der Stadt Amberg und im Landkreis Amberg-Sulzbach zusammenwirken.
Oberbürgermeister Michael Cerny dankte in seinem Grußwort allen Engagierten und betonte, wie wichtig es ist, in großen wie in kleinen Krisen adäquate Hilfe zu leisten: „Es gibt viele, die im Austausch voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen können. Die ARGE PSNV bietet nun Raum zum Netzwerken und zum Erfahrungsaustausch."
Anschließend erläuterte der Leiter der Notfallseelsorge, Carsten-Armin Jakimowicz, die Aufgaben und Ziele einer ARGE PSNV. Mit der Bildung dieser Arbeitsgemeinschaft und einer einheitlichen Führungsstruktur seien nun die Voraussetzungen für ein geordnetes Zusammenwirken der Angebotsträger, Behörden und Organisationen aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg auch bei größeren Einsatzlagen geschaffen.
Ein wesentlicher Punkt der konstituierenden Sitzung war die Beschlussfassung über eine grundlegende Vereinbarung und die Wahl eines vierköpfigen Leitungsteams. Dieses wurde für die Amtszeit von zwei Jahren bestimmt und besteht aus Sprecher Carsten-Armin Jakimowicz, stellvertretendem Sprecher Tim Saborowski sowie den Beisitzern Peter Bublitz und Edith Pickel. Für die Bestellung als Leiter und Fachberater PSNV wurde Carsten-Armin Jakimowicz vorgeschlagen, der die dazu notwendige Ausbildung an der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried bereits absolviert hat.
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