„20 Prozent weniger Energieverbrauch“, so lautete die Vorgabe der Bundesregierung für Einrichtungen, Unternehmen sowie die Bevölkerung für den Winter 2022/2023. Dazu trat zum 1. September 2022 die allgemeine Energiesparverordnung sowie für den öffentlichen Dienst die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ in Kraft, die nach einer Verlängerung bis zum 15. April einzuhalten war.
Darin wurde unter anderem festgelegt, dass in öffentlichen Büroräumen die Raumtemperatur auf 19 Grad abgesenkt werden muss und die Durchgangsbereiche in öffentlichen Gebäuden wie Flure, Foyers oder Technikräume überhaupt nicht mehr geheizt werden dürfen. Auch durften die Hände ab sofort nur noch mit kaltem Wasser gewaschen werden. "Was die Stadt Amberg betrifft, wurden diese Maßnahmen konsequent umgesetzt und, wie sich nun in einer abschließenden Untersuchung zeigte, auch das erklärte Ziel erreicht", heißt es nun offiziell aus dem Rathaus.
Gas, Fernwärme und Strom
So habe die im Hochbauamt angesiedelte Gebäudeverwaltung ermittelt, dass der in der Heizperiode September bis April gemessene Verbrauch von Gas und Fernwärme in den städtischen Verwaltungsgebäuden im Vergleich zum Vorjahr um rund 20,3 Prozent, im Verhältnis zu den Jahren 2017 bis 2021 sogar um 21,9 Prozent reduziert worden sei. Noch etwas deutlicher falle die Senkung des Stromverbrauchs aus: Hier seien im vergangenen Winter im Vergleich zu 2021/2022 insgesamt 23,7 Prozent, verglichen mit dem Durchschnitt in den Jahren 2017 bis 2021 sogar 34,4 Prozent eingespart worden.
Dabei gestaltete es sich laut der städtischen Pressesprecherin Susanne Schwab alles andere als einfach, diese Maßnahmen umzusetzen: "Schon um eine Raumtemperatur von 19 Grad hinzubekommen, musste jedes Gebäude einzeln auf den Prüfstand gestellt und auch immer wieder nachjustiert werden." Grund dafür sei die Tatsache, dass der Großteil der städtischen Verwaltungsgebäude unter Denkmalschutz stehe und die Gebäudehüllen der historischen Gebäude über keine ausreichende Dämmung verfügten. Dadurch reagiere jedes Haus auf andere Weise: "Eines kühlte zu sehr aus, bei einem anderen reichte die Reduktion nicht ganz aus, um die 19 Grad einzuhalten." Diese Unterschiede seien auszugleichen gewesen, "um schließlich einen möglichst einheitlichen Standard zu erreichen".
Teilweise ganz abgebaut
Um Strom zu sparen, seien gleich mehrere Maßnahmen in Angriff genommen und umgesetzt worden. So seien sämtliche dezentrale Trinkwassererwärmungsanlagen wie Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher deaktiviert oder ganz abgebaut worden. Außerdem sei die Außenbeleuchtung von Gebäuden und Baudenkmälern abgeschaltet worden, wenn sie nicht benötigt worden sei. Hinzu komme, dass – nachdem schon in der Vergangenheit damit begonnen worden sei – "weitere Räume und Büros auf energieeffiziente LED-Beleuchtung umgerüstet wurden", lässt Schwab wissen und fügt hinzu: "Dank dieser erfolgreich umgesetzten Maßnahmen konnte auch ein Teil des Geldes eingespart werden, das für den Energiebedarf im städtischen Haushalt eingeplant war."
Diese Entwicklung mache sich die Stadt Amberg nun zunutze, indem der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschloss, insgesamt 227.000 Euro außerplanmäßig gezielt für kleinere energetische Einzelmaßnahmen bei städtischen Liegenschaften einzusetzen, um dadurch den Energieverbrauch weiter zu drosseln und die Energiekosten erneut zu reduzieren.
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