Amberg
29.04.2020 - 15:19 Uhr

Stadtrat Amberg: Neuauflage des Altstadtbusses verschoben

Nach fast 20 Jahren führt die Stadt wieder eine Altstadtbuslinie ein, mit andrer Routenführung. Der Start steht aber wegen Corona in den Sternen.

Der Altstadtbus wird nicht wie 2001 durch die Fußgängerzone fahren, sondern sich andere Straßen und Gassen suchen. Bild: gsp
Der Altstadtbus wird nicht wie 2001 durch die Fußgängerzone fahren, sondern sich andere Straßen und Gassen suchen.

„Die Zeit ist reif, dass wir diesen Versuch starten“, dachte eigentlich CSU-Fraktionschef Dieter Mußemann. Und mit ihm nahezu alle Stadträte im Ferienausschuss. Doch die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Nicht vor 2021 wird es eine Neuauflage des Altstadtbusses geben, dann sehr wahrscheinlich mit einem E-Bus.

Schon einmal, im Jahr 2001, schlängelte sich ein solcher Bus durch die Amberger Altstadt. Das damalige Pilotprojekt wurde aber schon nach sechs Wochen wieder aufgegeben. Zu gering war das Interesse der Bürger, sich durch die Amberger Fußgängerzone kutschieren zu lassen, zu groß die Beschwerden wegen der Beeinträchtigung der Fußgänger. Ende 2018 griff die SPD-Fraktion diese Idee, ältere und weniger mobile Bürger auch am innerstädtischen Geschehen teilhaben zu lassen, in Form eines Antrags wieder auf. Ende 2019 beschloss dann der Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach (ZNAS), eine solchen Altstadtbus auf Probe auszuschreiben. Allerdings aufgrund der Erfahrungen von 2001 nicht mehr durch die Fußgängerzone, sondern mit einer anderen Routenführung.

Im 30-Minuten-Takt soll nach dem erstellten Konzept der Altstadtbus am Zentralen Busbahnhof (ZOB) starten. Die Route führt von da aber nicht durch die Fußgängerzone, sondern zunächst in der östlichen Altstadt über die Bahnhofstraße zur Ziegelgasse, Fronfestgasse, Paradeplatz, Untere Nabburger Straße und Kreisverkehr wieder zum ZOB. Anschließend soll über den Pfalzgrafenring, Mühlgasse, Franziskanergasse, Schrannenplatz, Viehmarkt, Georgenstraße bis zum Malteserplatz die westliche Altstadt abgefahren werden. Über den Kaiser-Wilhelm-Ring geht dann die Route wieder zum Busbahnhof zurück.

Die Frage, welcher Bus es nun sein soll, beschäftigte den Ausschuss länger als die Routenwahl. „Ein Elektrobus soll es sein“, konstatierten Uli Hübner die Position der SPD und Helmut Wilhelm für die Grünen. Dann braucht man aber zwei Busse, da der E-Bus ja zwischendurch immer wieder Ladezeit benötigt, erklärte Referent Bernhard Mitko. Außerdem würde ein E-Bus höhere Kosten verursachen, die die Stadt über die Verbandsumlage an den ZNAS zu tragen habe. Helmut Wilhelm (Grüne) hatte da eine Lösung parat. Dank der guten Kontakte der Grünen zur Stadt Regensburg sei es wahrscheinlich möglich, sich von dort einen E-Bus auszuleihen.

Neben der Ausschreibung einer Altstadtlinie beauftragte daher der Ferienausschuss die Stadtverwaltung, mit der Stadt Regensburg bezüglich Miete eines E-Busses Kontakt aufzunehmen. Nur Emilie Leithäuser (FDP) stimmte dagegen. Für sie ist das Projekt zu teuer und zu wenig von der Bevölkerung akzeptiert. Wann tatsächlich nun das Pilotprojekt starten könne, sei „ein Blick in die Glaskugel“, sagte OB Cerny. Sicher nicht vor 2021, erst nach der Corona-Pandemie. Denn jetzt, so Cerny, würde gar keiner mitfahren.

 
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