Amberg
31.05.2023 - 10:23 Uhr

Stadttheater Amberg feiert Jubiläum mit Miroslav Nemec und VR-Brille

Theater der Zeit ohne Verlust des historischen Ambientes: Mit einem exklusiven Programm startet das Stadttheater Amberg tanzend in sein Jubiläumsjahr, inklusive Konzert mit Virtual-Reality-(VR-)Brille – für unterschiedliche Sichtweisen.

Symbolisch für den 12. Oktober 1978 steht das Radio im Mittelpunkt. Zur Programm-Vorstellung ertönte ein Ausschnitt der Theater-Eröffnungsrede von Altbürgermeister Franz Prechtl, die damals im Bayerischen Rundfunk live übertragen wurde. Im Jubiläumsjahr sind noch mehr dieser Überraschungen von Oberbürgermeister Michael Cerny, Stadttheater-Team Jonathan Danigl und Barbara Hauck, Kulturamtsleiter Reiner Volkert und Kulturreferenten Fabian Kern zu erwarten. Bild: Dagmar Williamson
Symbolisch für den 12. Oktober 1978 steht das Radio im Mittelpunkt. Zur Programm-Vorstellung ertönte ein Ausschnitt der Theater-Eröffnungsrede von Altbürgermeister Franz Prechtl, die damals im Bayerischen Rundfunk live übertragen wurde. Im Jubiläumsjahr sind noch mehr dieser Überraschungen von Oberbürgermeister Michael Cerny, Stadttheater-Team Jonathan Danigl und Barbara Hauck, Kulturamtsleiter Reiner Volkert und Kulturreferenten Fabian Kern zu erwarten.

Wer den eigenen Horizont erweitern möchte, ohne eine stundenlange Fahrt auf sich zu nehmen, dem bietet das Programm für die neue Saison über 50 Gelegenheiten. Kulturreferent Fabian Kern und sein Team übertreffen für die Feierlichkeit zum 220-jährigen Bestehens des Amberger Theaters alle Erwartungen. Besonders hervorzuheben ist die Auswahl an inspirierenden Abend-Vorstellungen – musikalisch, als auch schauspielerisch – für Millennials, die jetzt im Begriff sind, unsere Zukunft kreativ und künstlerisch zu formen. Auch für die ganz Kleinen und Schüler kommt großes Kino, nur eben live, auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Historisches, neu inszeniert, Literatur oder Mundart im Oktober.

Offene Türen zum Saisonstart

Am Sonntag, 10. September, startet die neue Saison mit einem Tag der offenen Tür. Ein Frühschoppen mit Jazz aus München beginnt um 11 Uhr. Auf dem Theatervorplatz erzählt Paula über ihre Reisen mit Reimen von Paul Maar. Bei einer Präsentation der gotischen Fresken, einer Führung zu Technischem und einer Bühnenshow erleben Besucher einen Blick hinter die Kulissen. Selbstverständlich darf das obligatorische Improvisationstheater mit "AMsemble" nicht fehlen.

Bei freiem Eintritt wird das Stadttheater Amberg am 12. Oktober offiziell für seine 220 Jahre gefeiert. Mit Unterstützung der Freunde des Stadttheaters gibt es eine Vortragsreihe über die Geschichte des Hauses im November und Januar. Auch Kunst im Foyer darf in der neuen Saison nicht fehlen. Ende September und Anfang Februar stellen Franziska Hünig und Stefan Bircheneder aus. Für Kinder gibt es Klassiker wie Peterchens Mondfahrt, Herr Wolf und die sieben Geißleins oder Experimente mit „Würfelgeklimper“ und Mozarts Papageno auf Musikgläsern.

Tatort-Kommissar als Alexis Sorbas

Es fällt tatsächlich schwer, ein großes Highlight zu nennen. Miroslav Nemec, Tatort-Kommissar und zweifacher Grimme-Preisträger, präsentiert sein Können im durchkomponiertem Bühnenstück „Alexis Sorbas“. Ein von Selbstzweifel geplagter Autor trifft auf den Freigeist Sorbas am 24. September. Neusprech und das Wahrheitsministerium erscheinen am 12. Dezember im Stadttheater. „1984“, der Roman von George Orwell, erlebte im vergangenem Jahr wieder einen Rekord in Verkaufszahlen. Somit scheint die Inszenierung unter der Regie von Johannes Pfeifer zeitgenössisch und reflektierend zugleich. Nach historischem Hintergrund verfährt „Die Reise der Verlorenen“. Das Schauspiel von Daniel Kehlmann zeigt eine Irrfahrt im Jahre 1939 von 937 Juden auf der Suche nach Zuflucht. Mit „David Bowie – Asteroid 342843“ sehen Besucher im März 2024 eine Hommage an die Legende des Glam-Rocks. Im selben Monat gibt es ein Schauspiel-Spektakel nach Jules Verne mit „In 80 Tagen um die Welt“. Schillernd zeigen sich Rockoper „Jesus Christ Superstar“ und „Figaros Hochzeit“ in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart.

Ganz neu ist die Reihe „Tanzland“. Ein außergewöhnliches Projekt, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, das sich über den Zeitraum von drei Spielzeiten erstreckt. Mit darstellender Kunst und zeitgenössischem Tanz erzählt Choreografin Nadine Gerspacher Lebensgeschichten. Ihre eigene Kompanie gründete sie nach ihren Erfolgen bei Cirque du Soleil. Gerspacher beschreibt ihren Stil als „alltagsbefeuertes Tanztheater“. Dabei erschafft sie kleine exzentrische Charaktere, die zwischen Humor, Verletzlichkeit und grotesken Momenten ihr Leben meistern.

Konzert in 360 Grad

Musikalisch gibt es wirklich etwas auf die Ohren. Die Württembergische Philharmonie Reutlingen tritt mit der grandiosen und grazilen Solo-Violinistin Mirjam Contzen auf die Bühne. Dirigent Gábor Takász-Nagy leitet durch Bartóks Konzert für Violine und Orchester zur Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms im November. Ein Kammermusikabend mit „Familienangelegenheiten“ im April 2024 verspricht kleine musikalische Dramen und Heiterkeit. Das Ensemble besteht aus Familienmitgliedern, die alle in renommierten Orchestern tätig sind. Beethoven, Mozart und Brahms stehen hier auf dem Programm.

Mit Michael Lerchenberg, Conny Glogger und Gerd Anthoff kommen die „Opern auf Bayrisch“ drei Tage nach dem Oktoberfest. Ein amüsanter und kurzweiliger Abend durch das Darstellen spanischer Helden und Romanzen auf bayerisch. Tango Argentino mit dem Duo „glass & strings“ vereint Kristallglasharfe und Gitarre im Studiokonzert im Dezember. „Bilder einer Ausstellung“ ist musikalische Virtual Reality in 360 Grad. Wer ein Konzert aus unterschiedlichen Perspektiven durch die Hilfe einer VR-Brille sehen möchte – und zwar aus Sicht des Dirigenten oder eines Streichers – ist im April im Bühnenraum des Stadttheaters richtig. Programmhefte gibt es in der Touristen-Information oder im Internet.

 
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