Amberg
04.11.2020 - 15:23 Uhr

Stadtwerke Amberg: Strom wird günstiger, Gas teurer

Gute Nachrichten für alle Kunden der Stadtwerke Amberg: Der Strompreis sinkt zum 1. Januar. Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden spart 18 Euro im Jahr. Zwei andere Preise steigen aber wieder.

Kunden der Stadtwerke Amberg zahlen ab 1. Januar 2021 weniger: Der Strom wird günstiger. Bild: Stephan Huber
Kunden der Stadtwerke Amberg zahlen ab 1. Januar 2021 weniger: Der Strom wird günstiger.

Jedes Jahr im November geht Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Prechtl an die Öffentlichkeit, um eine für viele Verbraucher meist schlechte Nachricht zu übermitteln: Der Strompreis steigt. So war das zumindest in den vergangenen fünf Jahren. Zuletzt vor zwölf Monaten, als klar war, dass Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch mit rund 30 Euro im Jahr zusätzlich belastet werden. Heuer ist das anders: Wie Prechtl im Gespräch mit der Amberger Zeitung und Oberpfalz-Medien wissen ließ, haben gleich mehrere Faktoren dazu geführt, dass Strom von den Stadtwerken 2021 günstiger wird.

Während die Börsenpreise für Strom von 2017 bis 2019 stetig gestiegen und 2020 großen Schwankungen unterworfen seien, zeichne sich für das nächste Jahr eine leichte Senkung bei den Abgaben und Umlagen ab. Wie Vertriebsleiter Thomas Reiß sagte, sinkt die staatlich vorgegebene Erneuerbare-Energien-Umlage um 0,256 Cent pro Kilowattstunde. Ein ähnliches Bild auch bei der Offshore-Umlage für Windparks. Hier reduziere sich der betreffende Betrag um 0,021 Cent. Außerdem müsse künftig pro Kilowattstunde 0,48 Cent weniger Netzentgelt gezahlt werden.

Wir geben eine Preisgarantie für ein Jahr.

Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Prechtl

Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Prechtl

Da andere vorgegebene Umlagen im Vergleich dazu nur leicht steigen, ergebe sich für die Produkte "AM Strom Amberg" und "AM Strom Amberg Ökostrom" ein Preisnachlass von 0,51 Cent brutto. Laut Prechtl wirkt sich das mit 18 Euro aus - bei einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden. Zwar könne zum jetzigen Zeitpunkt niemand zuverlässig vorhersagen, was politisch und wirtschaftlich im nächsten halben Jahr passiert, aber: "Wir geben eine Preisgarantie für ein Jahr."

Auch das war beim Treffen mit der Stadtwerke-Spitze zu erfahren: Für sämtliche Wärmestrom-Produkte sinkt der Preis im Netzgebiet von Amberg um 0,22 Cent. Bei einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden pro Jahr ergebe sich eine Ersparnis von elf Euro. Stephan Prechtl abschließend: "Trotz der leichten Senkung der staatlichen Steuer- und Abgabebelastungen besteht weiterhin mehr als die Hälfte des Strompreises, etwa 54 Prozent, aus staatlichen Steuern, Abgaben und Umlagen. Diese können wir faktisch nicht beeinflussen."

Ähnlich ist das beim Gaspreis, auf den sich im nächsten Jahr aber erstmals die neue CO2-Umlage auswirkt. Sie ist Teil eines Gesetzes, mit dem die Bundesregierung laut Prechtl "Anreize für ein umweltschonendes Verhalten setzen" will. Die Einnahmen aus dieser Umlage, die bei 0,54 Cent pro Kilowattstunde liegt, sollen direkt dem Klimaschutz zugute kommen. Mit ihnen finanziere der Bund Maßnahmen und Förderprogramme, zum Beispiel für Gebäudesanierungen. Da Gas laut Thomas Reiß heuer relativ günstig eingekauft werden konnte, müssen die 0,54 Cent nicht komplett an die Kunden weitergegeben werden, sondern nur 0,25 Cent. Für Stephan Prechtl ist das ebenfalls eine gute Nachricht, denn: "Ohne die neue Umlage würde auch das Gas günstiger." Trotz der Umlage kosten 20.000 Kilowattstunden in den Tarifen "AM Gas" und "AM Gas Basis" künftig 1229 Euro. Zum Vergleich: 2012 mussten dafür 1377 Euro gezahlt werden, bevor die Preise kontinuierlich bis auf 1129 im Jahr 2018 sanken. Seitdem ziehen die Kosten wieder an. Laut Prechtl wird sich in den nächsten Jahren daran tendenziell auch nichts ändern.

Der Vollständigkeit halber erwähnten die Stadtwerke-Vertreter auch, dass die Fernwärme im nächsten Jahr ebenfalls teurer wird. Je nach Anschluss an Energiezentralen kämen auf die Verbraucher zwischen 0,15 bis 0,30 Cent mehr pro Kilowattstunde zu.

Amberg12.11.2019
 
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