Mario Lutz ist viel mit dem Fahrrad im Stadtgebiet unterwegs. Vielleicht sticht es ihm deshalb mehr ins Auge als den Autofahrern: Müll, den seine Mitbürger achtlos irgendwo im Stadtgebiet entsorgt haben. Lutz kann viele solcher Beispiele, die er als großes Ärgernis empfindet, aufzählen. Bei den Altglascontainern an der Bergauffahrt bei der Abzweigung zur Jahnstraße wurde er wiederholt fündig: Sperrmüll wurde abgelagert und ein blauer Sack mit Farben und Lacken, was Sondermüll sei.
Sack voll mit Legosteinen
Lutz hat das fotografisch dokumentiert. Vor einem ebenfalls mit Hausmüll vollgestopften Abfalleimer steht ein Teller samt zweier Tassen plus Müslischale. Unmittelbar daneben: eine ausrangierte Tischleuchte, drei Schübe und Metallstangen, die erahnen lassen, dass dieses Gerippe mal ein Stuhl war. Und vor dem Grüngutcontainer: ein ausgedienter Papierkorb. Nicht nur, dass vor den Altglascontainern schon ein Sammelsurium an Flaschen und Gläsern steht, auch ein Müllbeutel voller Lacke und Farben gesellt sich dazu. Mario Lutz ist quasi im ganzen Stadtgebiet radelnd unterwegs. Und er wundert sich immer wieder, welchen Müll er entdeckt: Einmal sei es ein Sack voll mit Legosteinen gewesen.
Mario Lutz ist über jene Mitbürger, die schamlos neben Grüngut- und Glascontainern ihren Unrat verbotenerweise ablagern, sehr empört. "Ich bin es leid, immer die Kosten für die Entsorgung dieses Mülls zu akzeptieren, die ja jeder der Amberger Bürger der Stadt im Endeffekt übernimmt", macht er seinem Ärger Luft. Deshalb ist er bei der Polizei vorstellig geworden, um Anzeige zu erstatten. Aber Fehlanzeige. Wie Mario Lutz berichtet, hätten die Beamten seine Anzeige nicht aufgenommen, ihn stattdessen ans städtische Ordnungsamt verwiesen.
Anzeige nicht möglich
Dort habe er nur die Auskunft bekommen, das Entsorgungsunternehmen werde beauftragt, diesen Müll zu beseitigen. Anzeige habe er beim Ordnungsamt aber nicht stellen können. Darüber ist Lutz sehr verwundert, "zumal auf dem Schild, das die wilde Müllentsorgung verbietet, auch auf eine Anzeige hingewiesen wird". Der Amberger ist überzeugt davon, dass Anzeigen einen Effekt hätten: "Die Leute würden anders handeln." Die Kosten, die entstehen, wenn das Entsorgungsunternehmen extra zu den betreffenden Stellen hinfahren muss, um den wild entsorgten Müll aufzuklauben, könnte man sich sparen, lautet Lutz' Meinung. "Dieses Geld könnte anderswo gut eingesetzt werden", sagt er und denkt an soziale und gemeinnützige Einrichtungen.
Lutz ist Mitglied von Die Liste Amberg und sagt, dass ihm auch gerade deswegen "das Wohl der Stadt Amberg und der Bürger am Herzen" liegt. Und da gehöre für ihn auch der Umweltschutz für die Menschen in der Stadt dazu.
Extra-Kosten für die Stadt
Wilder Müll ist auch für die Stadt ein großes Ärgernis. Pressesprecherin Susanne Schwab verweist auf Nachfrage darauf, dass größere Mengen dieses illegal abgelagerten Unrats - und auch Elektrogeräte - extra abgeholt werden müssten. Pro Entsorgung von wilder Müllablagerung würden 100 bis 150 Euro an Transport- und Personalkosten fällig. "Diese werden der Stadt Amberg in Rechnung gestellt", so Susanne Schwab. "Zu tragen hat diese Kosten dann die Allgemeinheit."
Anzeigen nehme die städtische Abfallberatung entgegen, außerhalb deren Dienstzeiten die Polizei, so Susanne Schwab weiter. Um die Verursacher des wilden Mülls ausfindig zu machen, sei die Abfallberatung "natürlich auf Zeugenhinweise angewiesen". Schwierig aber sei es, die Urheber der Müllablagerungen zu ermitteln, wenn diese nicht bei ihrer Tat beobachtet werden.



















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