„Keine Seele kann jemals verloren gehen. Gott ist Liebe.“ Worte, die Bernard Jakoby während seines Vortrages im Musikomm oft wiederholt und die nicht nur tröstlich wirken sollen. Schließlich gebe es Studien, die seine These bestätigen. Bernard Jakoby erforscht seit 1990 den Tod, das Danach und die letzten Minuten Sterbender. Menschen meiden das Thema, da es hochgradig angstbesetzt sei, bis sie selber damit konfrontiert werden.
Jakoby basiert seine Studien auf die Aussagen von 70 bis 80 Millionen Menschen, die einen Nahtod erlebten. Mehr Personen können aufgrund medizinischer Entwicklung und verfeinerter Möglichkeiten der Reanimation wieder ins Leben zurückgeholt werden und über ihre Erlebnisse sprechen. Die Aussagen Sterbender, deren Angehöriger oder medizinischer Mitarbeiter decken sich unabhängig voneinander. Das Ergebnis ist ein schmerzfreier, von Frieden erfüllter Mensch, der wahrlich das Jenseits begrüßt – mit vollem Bewusstsein, auch, wenn medizinisch kein Lebenszeichen festzustellen ist.
Sterbende erhalten Besuch von mehreren Wesen. Es kann sich um bereits verstorbene Familienmitglieder handeln oder religiöse Figuren. Diese Erscheinungen erfülle Sterbende mit Geborgenheit. Auch gebe es enge Angehörige, die eine Ankündigung des Todes erhielten. Eine 97-Jährige erschien ihrer Tochter im Traum und erklärte, sie würde von ihrer verstorbenen Schwester um 14.30 Uhr abgeholt werden. Tatsächlich stellte die Tochter den Tod ihrer Mutter am nächsten Tag um besagte Uhrzeit fest.
Mit seinen Publikationen und Vorträgen möchte der 67-Jährige gesellschaftliche Ängste nehmen. „Vor allem jetzt wissen wir nicht, was die Zukunft bringen wird – es sind chaotische Zeiten.“ Deshalb würde die Auseinandersetzung mit dem Tod auch Angst befreiend auf uns alle wirken. Berichten von Reanimierten zufolge würde niemand während des Sterbens verdammt werden oder in einem Fegefeuer verweilen müssen. Vielmehr erlebten und sahen sie simultan alle Untaten und Tugenden wie in einem Film, fühlten die Gefühle ihrer Gegenüber und sprachen ein Urteil über sich selbst. Verbunden mit Reue und Einsicht, änderten diese „Wieder-Lebenden“ ihre Sichtweise auf das Leben und das eigene Verhalten. Rund 300 Interessierte lauschten im Musikomm Jakobys Erkenntnissen und Begründungen seines Fazits. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es am Montag, 11. November, eine Zusatzveranstaltung im Musikomm um 19 Uhr. Tickets gibt es an der Abendkasse für 23 Euro.
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