Amberg
11.04.2023 - 15:29 Uhr

"Stunde der Musik" der Knappschaftskapelle Amberg im Stadttheater

Die Knappschaftskapelle Amberg hat ihren 190. Geburtstag gefeiert und mit einer "Stunde der Musik" sich und ihrem Publikum im Stadttheater ein musikalisches Geschenk gemacht.

Die Knappschaftskapelle beim Konzert im Stadttheater. Bild: Stephan Huber
Die Knappschaftskapelle beim Konzert im Stadttheater.

„Schließen Sie die Augen, breiten Sie Ihre Flügel aus und lassen Sie sich von der Musik davontra­gen“, sagte Michaela Montag in der Anmoderation zu „From Crystals and Eagles“, einem der Stücke des Abends. Was als Ankündigung eines Stücks diente, hätte auch als Motto für den ganzen Abend stehen können. Anlässlich des 190. Geburtstags der Knappschaftskapelle Amberg transportierte die Musik zum Großteil eine heitere und positive Stimmung.

Im gut gefüllten Stadttheater war bei der "Stunde der Musik" Jung und Alt vertreten und lauschte einer musikalischen Auswahl, die sich ebenso aus älteren Stücken wie auch aus ganz modernen zusammensetzte. Die Breite der dargebotenen Musik war allerdings nicht nur anhand der jeweiligen Entstehungszeit zu erkennen. Auch stilistisch war Abwechslung geboten. So wurde eine Toccata aus dem Frühbarock (von Girolamo Frescobaldi) ebenso gespielt, wie ein an sich schon vielfältiges Stück von Mark Ronson, Gesang Bruno Mars (der „Uptown Funk“ aus dem Jahre 2014). Dass die angesprochene Toccata und ein weiteres Stück des Abends („Around the World in 80 Days“) als Wertungsstücke der Oberstufe gelten, ist hierbei ein Hinweis auf das große Können und Selbstvertrauen des Orchesters.

Jugendorchester und musikalische Klasse

Zwei der aktuellen Mitglieder sind vor Kurzem mit dem bronzenen Leistungsabzeichen ausgezeichnet worden. Einem der beiden wurde im festlichen Rahmen des Abends vom Leiter des Orchesters, Anton Lottner, zu dieser Leistung gratuliert. Das Jugendorchester erhielt an diesem Abend nach seinen Stücken mindestens ebenso großen Applaus wie das große Orchester. Generell Werbung für das Jugendorchester machte der Orchesterleiter. Dieses befindet sich derzeit nach pandemiebedingter Unterbrechung weiterhin im Neuaufbau und besteht aus vielen Neuzugängen. Von Angeboten zur musikalischen Früherziehung bis hin zur Eingliederung in das große Orchester reicht hierbei das Angebot.

Passend zum Motto des Abends wurde zum „Champagner Galopp“, dem letzten Stück vor der Pause, auf den Geburtstag angestoßen. Hierzu gab es eine kleine komödiantische Einlage, zu der ein Mann in feinstem Zwirn mit einer Champagnerflasche auf die Bühne kam und mit der Orchesterleitung auf den Geburtstag anstieß. Diese angesprochene Flasche stellte sich letztendlich als wiederverwendbares Gerät zur Nachahmung des Geräusches beim Öffnen einer echten Flasche heraus, was heitere Reaktionen aus dem Publikum hervorrief. Zum Glück fand sich dann doch noch eine echte Flasche Sekt mit ganz offensichtlich genieß- und trinkbarem Inhalt.

Steigermarsch als Traditionsstück

Der Wunsch aus dem Publikum nach einer Zugabe wurde von Anton Lottner augenzwinkernd mit nun angeblich folgenden 30 Stücken beantwortet. Nach kurzer Unsicherheit im Publikum stellte sich die Zugabe als Medley bekannter Stücke heraus (unter anderem „Jingle Bells und „Hava Nagila“). Von einem möglicherweise zwischenzeitlich unternommenen Ausflug „auf Adlers Schwingen“ kehrte man spätestens zum traditionell letzten Stück, dem „Steigermarsch“, ins Hier und Jetzt zurück. Dieses bergmännische Stück zählt seit Kurzem zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland, worauf man besonders stolz ist, drückt dies doch eine hohe Würdigung und Wertschätzung aus.

So ging ein weiterer und heiterer Abend mit einer Knappschaftskapelle in Bestform zu Ende und man darf sich auf angekündigte weitere Auftritte in bereits naher Zukunft freuen. Oder man hält es so lange aus und findet sich im nächsten Jahr wieder zur „Stunde der Musik“ im Stadttheater in Amberg ein.

 
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