Amberg
24.02.2025 - 16:52 Uhr

Am Tag nach der Wahl: Reaktionen der Oberpfälzer Wirtschaftsvertreter

Nach den Wahlen sendet die ostbayerische Wirtschaft direkte Signale nach Berlin. Verbände fordern schnelle Reformen und eine stabile Koalitionsfindung.

Politischer Umbruch: Nach den Wahlen sendet die ostbayerische Wirtschaft direkte Signale nach Berlin - gefordert werden schnelle Reformen und eine stabile Koalitionsfindung. Symbolbild: Christoph Reichwein/dpa
Politischer Umbruch: Nach den Wahlen sendet die ostbayerische Wirtschaft direkte Signale nach Berlin - gefordert werden schnelle Reformen und eine stabile Koalitionsfindung.

Kaum standen die Wahlergebnisse am Montagmorgen fest, schickten die ersten Vertreter der ostbayerischen Wirtschaft schon eindringliche Signale in Richtung Berlin: Rasche Reformen und eine stabile Koalitionsbildung stehen dabei auf der Wunschliste ganz vorne.

"Der Vertrauensvorschuss des ostbayerischen Handwerks ist da. Aber er ist nicht unendlich", heiß es da vonseiten des Präsidenten der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz. In einer Mitteilung wird Georg Haber weiter zitiert: "Wird der wirtschaftliche Turnaround nicht bald eingeleitet, gefährdet das auf Dauer nicht nur den Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch unsere stabile Demokratie. Auf der neuen Bundesregierung lastet eine große Verantwortung." Das Handwerk wünsche sich einen Fokus auf Themen wie gerechte und wettbewerbsfähige Besteuerung, bezahlbare Energie, qualifizierte Zuwanderung, eine moderne und funktionierende Infrastruktur und sinnvolle statt überbordende Bürokratie. Haber mahnt, dass auch im Handwerk die Stimmung kippe. "Immer mehr junge Handwerker scheuen sich davor, einen eigenen Betrieb zu gründen oder einen alteingesessenen zu übernehmen. Warum? Weil das Gefühl vorherrscht, dass Leistung, dass das Schaffen und Erhalten von Arbeitsplätzen, das Bereitstellen von Ausbildungsplätzen und Eigeninitiative nicht honoriert, sondern manchmal regelrecht ausgebremst werden", so wird Haber weiter zitiert.

Michael Matt, Präsident der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, fordert eine schnelle und stabile Koalitionsfindung und Reformen für mehr Wachstum. Auch Matt mahnt laut einer IHK-Mitteilung die "übermäßige Bürokratie" an, die das Land belaste – und jährlich bis zu 146 Milliarden Euro an Wirtschaftsleistung koste. Um einem Fachkräftemangel gegenzusteuern, müsse die Erwerbstätigkeit älterer Menschen verlängert, die Berufstätigkeit von Frauen gesteigert, die Zuwanderung von Arbeitskräften vereinfacht sowie die Beschäftigung von Geflüchteten erleichtert werden, heißt es von der IHK.

 
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