Eine Veranstaltung wie diese hatte es in der Trimax-Halle in Amberg bisher noch nicht gegeben. Boxer Toby Mihalik (51) und die von ihm geleitete neue Boxsparte des SC Germania Amberg hatten zur Fight Night eingeladen, genauer gesagt zu den Amateur Masters Germany des Verbandes WBF (World Boxing Foundation). Dabei war der Zuspruch des Publikums trotz des Bergfests und schönen Badewetters enorm. Was unter anderem die Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach, die Amberger Initiative Zamhaltn und die Aktion „Sternenzauber Frühchenwunder“ des Ladies’ Circle 85 freuen dürfte, da ein Teil der Einnahmen des Tages an sie gespendet wird.
Unter den Zuschauern der sogenannten Masters Fights mit Start um 17 Uhr war auch Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny: „Es ist schön zu sehen, dass es auch bei uns so viele Leute gibt, die sich für den Boxsport begeistern und trotz Bergfest und bei dem schönen Wetter heute gekommen sind. Die verschieben ihren Bergfestbesuch auf morgen. Denn wer diesen Sport liebt, wird heute da sein.“
Aus zehn Nationen
Dabei freute sich das Amberger Stadtoberhaupt am Samstag besonders über die Initiative von Toby Mihalik. Cerny wörtlich: „Ich finde es echt klasse, dass man so eine Idee hat und diese dann in diesem Rahmen auch umsetzt. Einfach gut, auch für die Stadt Amberg.“ Zu den 25 Kämpfen waren Boxer aus zehn Nationen auf eigene Kosten nach Amberg gekommen. Alle stammen aus dem Amateurbereich, genauso wie Toby Mihalik. Vor 28 Jahren bestritt er seinen letzten Boxkampf, jetzt hat ihn das Boxfieber wieder ergriffen. Gleiches gilt für Kai Pieper aus Gütersloh, ehemaliger zweifacher Masters-Sieger des Deutschen Boxsport-Verbandes. Er hatte den Amberger herausgefordert, mit 51 Jahren noch einmal selbst in den Ring zu steigen.
Im fünften Kampf des Abends trafen die beiden aufeinander. Und nach fünf Runden durfte sich der Amberger neuer Champion und damit Europameister in seiner Alters- und Gewichtsklasse nennen. Mit einem knappen Vorsprung von vier Punkten erklärten ihn die Kampfrichter zum Sieger. Nach dem Kampf war Mihalik überglücklich: „Also der gewonnene Gürtel ist eine schöne Nebensache, aber ich muss meinem Gegner und der gesamten Mannschaft hier absoluten Respekt zollen. Das war schon klasse.“
Rückkampf in Gütersloh
Mihalik weiter: „Das sind die Herausforderungen, die ich liebe." Wobei seine Frau im Vorfeld gesagt habe: „Spinnst du? Schau' bloß, dass du aus dieser Nummer rauskommst!“ Der 51-Jährige ließ sich aber nicht beirren und freute sich, den Kampf und die Veranstaltung durchgezogen zu haben. Schluss ist für Mihalik und seinen Gegner Kai Pieper deswegen aber noch lange nicht: „Es wird einen Rückkampf geben. In Gütersloh. Denn wir sind vor dem Kampf Freunde, dann wird geboxt, und danach sind wir wieder Freunde. Und das ist für mich Sport.“
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