Die bayerische Tourismusbranche hat auch im vergangenen Jahr nur halb so viele Gäste beherbergt wie vor der Corona-Pandemie. "Das Jahr 2021 begann wie es 2020 endete, mit einem Lockdown und dem damit verbundenen Beherbergungsverbot für Touristen", erklärte das Landesamt für Statistik am Mittwoch. Mehr Gäste und Übernachtungen als im Vorjahr gab es 2021 auf Campingplätzen, deutlich weniger in Pensionen.
Im Vergleich zu 2020 veränderte sich auch in der Oberpfalz nicht viel. Ein wenig, durchschnittlich um 10 Prozent, verbesserte sich die Lage für die Gastronomen, was auch an den in der zweiten Jahreshälfte 2021 gelockerten Regelungen für Beherbergung und Gaststätten liegt. Gravierender sieht man die Auswirkungen der Corona-Pandemie aber trotzdem im Gegensatz zum Stand davor. Die 5,4 Millionen Übernachtungen m Bezirk im Jahr 2019, als die Unterkünfte noch voll belegt werden durften, brachen während der Pandemie ein. 2021 waren es nur circa 3,4 Millionen Übernachtungen.
Was die einzelnen Landkreise angeht, ist Cham mit Anschluss an den Bayerischen Wald erneut Spitzenreiter in Sachen Übernachtungen. Während nach Regensburg 2021 zwar quantitativ mehr Besucher kamen, etwa 330 000, blieben sie im Landkreis Cham durchschnittlich deutlich länger, was eine Übernachtungszahl von mehr als 1,2 Millionen bei nur 275 000 Ankünften beweist. Trotz der Spitzenposition war Cham 2021 der einzige Landkreis, in dem beide Werte im Vergleich zum Vorjahr nochmals gefallen sind. In den Übernachtungszahlen folgen die Landkreise Schwandorf (320 000), Tirschenreuth (295 000) und Neumarkt (266 000), überall stiegen sie leicht an im Vergleich zu 2020. Aber auch hier kommt kein Kreis an die Werte der Vor-Pandemie-Zeit heran. Zum Vergleich: 2019 zählte der Landkreis Cham knapp zwei Millionen Übernachtungen.
Auch einen anderen Effekt hat die Corona-Pandemie:Der größte Teil der Besucher kam aus Deutschland. Urlaub zuhause war 2021 ein Trend, was vor allem an erschwerten Grenzübertritten und der allgemeinen Unsicherheit im Bezug auf den Virus liegen kann. Der Anteil an ausländischen Touristen ist in allen Kreisen sowie den kreisfreien Städten minimal. Die höchste Quote von 15 Prozent bei den Ankünften hat hier die Stadt Regensburg als Hauptreiseziel von ausländischen Besuchern. Überraschend liegt die Stadt Amberg jedoch mit 23 Prozent Ausländeranteil bei den Übernachtungen weit vorne. Darauf folgt der Kreis Neustadt/WN mit 19,5 Prozent, was vermutlich auf Truppenstandort Grafenwöhr zurückzuführen ist.
Im Sommer hatten Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze dann zwar mehr Gäste als im Sommer des ersten Pandemiejahrs. Aber insgesamt war das bayerische Tourismusjahr 2021 mit 20 Millionen Gästeankünften und 61 Millionen Übernachtungen genauso schlecht wie 2020. Im Jahr 2019 waren 40 Millionen Gäste gekommen, und die Branche hatte 101 Millionen Übernachtungen verbucht.
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