Amberg
13.07.2021 - 14:49 Uhr

Trauer um Kurt Eichhorn

Kurt Eichhorn ist tot. Der ehemalige Sportlehrer und Volleyball-Erfolgstrainer ist im Alter von 81 Jahren verstorben.

Kurt Eichhorn. Bild: Archiv Max-Reger-Gymnasium Amberg
Kurt Eichhorn.

Er hat dem Sport in Amberg einen Stempel aufgedrückt. Kompetent, zielstrebig und mit immer heiterem Wesen. So wird Kurt Eichhorn bei vielen in Erinnerung bleiben. Im Alter von 81 Jahren ist er jetzt gestorben.

Es war dieser Satz, der Schülern und deren Eltern im Ohr blieb. "Geh' nur mit her", pflegte Kurt Eichhorn durch Umkleidekabinen und Turnhallen zu rufen, wenn ein Neuling in eine der Mannschaften kam. Seine Worte machten diesen Mann, der bis zum Schuljahr 2000/2001 Sportlehrer am Max-Reger-Gymnasium war, zu einer unvergessenen Person. Auf breiten Ebenen bewandert, dem Volleyball besonders zugetan. Hier formte Kurt Eichhorn Teams, die teilweise als unschlagbar galten.

Mit Eichhorn, dem Sohn eines Amberger Augenarztes, wurden Messlatten hoch angesetzt und schier unglaubliche Ziele erreicht. Von 1987 bis 1991, also innerhalb von fünf Jahren, gelang es einem MRG-Team damals, drei Mal das Bundesfinale in Berlin zu erreichen. Dabei gab es einen Deutschen Meistertitel und ein Mal die Vizemeisterschaft. Das Max-Reger-Gymnasium war Stützpunktschule für Volleyball. Der TV Amberg und ab 1989 der TuS VC Hirschau fungierten dabei als Partner.

Kurt Eichhorn ging voran. Als Lehrer und Trainer war er ein Glücksfall. Weit über seine Dienstzeiten hinaus stand dieser Mann in den Hallen, nie missgelaunt und immer auf Talentsuche. Er konnte wie kaum ein anderer mit jungen Leuten umgehen, spornte sie zu Höchstleistungen an. Bei Turnieren und Meisterschaften war er da, half die eher seltenen Niederlagen zu verdauen und hatte für alle aufmunternde Worte. Ein Sportsmann vom Scheitel bis zur Sohle. Auch, was sein Erscheinungsbild betraf.

Was heute kaum noch einer weiß: Kurt Eichhorn gehörte in den 1960-er Jahren zur Eishockeymannschaft des ERSC Amberg. Er jagte auf Natureis im Stadtgraben zusammen mit Leuten wie Ludwig Bartel, Mario Flierl, Hermann Piana und den Retzer-Brüdern dem Puck nach. Mit einer Eleganz, die man im Gedächtnis behielt.

Auch im Stadtrat hatte der in der Triebstraße wohnende Mann einen Sitz. Die Amberger wählten ihn 1984 und zwölf Jahre lang gehörte Kurt Eichhorn ab dann zur CSU-Fraktion. 1998 bekam er die Sportverdienstmedaille des Freistaats Bayern.

Irgendwann vor nun rund zwei Jahrzehnten zog er sich zurück. Kurt Eichhorn suchte die Stille und fand sie auch. Für seine Kollegen und Freunde wurde er unsichtbar. Sie sorgten sich, fragten nach dem einst so umtriebigen Mann, hätten gern ein paar Worte mit ihm gewechselt. Das galt auch für seine Schüler, die heute und längst erwachsen noch immer mit nie nachlassender Begeisterung von ihm reden. Denn was er ihnen mit auf den Weg gab, war viel mehr als sportliche Betätigung. Das "Geh' nur mit her" mündete in Lektionen, die für immer mit Kurt Eichhorn verbunden sind.

Die Beisetzung hat in aller Stille stattgefunden. So, wie er das wollte. In einer Bescheidenheit, die ihn auszeichnete. Bei Ehrungen und Titelfeiern für seine Teams stand Eichhorn im Hintergrund. Er mochte nie Mittelpunkt sein und war dennoch eine Persönlichkeit, die es in Amberg zu hohem Ansehen brachte.

 
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