Eine Szene, die auch einem Drehbuch für einen Actionfilm entsprungen sein könnte: Ein Hubschrauber muss Notlanden und trifft dabei hart auf der Landefläche auf. Dabei gerät der Hubschrauber in Brand. Drei Menschen werden dabei verletzt. Im Fachjargon spricht man hier von einer „harten“ Landung. Ein Szenario, bei dem alle Abläufe perfekt abgestimmt und in solch einer Ausnahmesituation funktionieren müssen. „Genau das ist der Grund, warum die Feuerwehren der Stadt Amberg sowie des Stadtteils Raigering, das THW Amberg und unsere Betriebsfeuerwehr einmal im Jahr gemeinsam trainieren“, erklärt Marc Bigalke, Ärztlicher Leiter der Notaufnahme des Klinikum St. Marien Amberg, gegenüber Oberpfalzmedien.
Fliegt ein Hubschrauber den Landeplatz des Amberger Klinikums an, so ist immer ein Landeplatzhelfer vor Ort, um erste Maßnahmen einzuleiten. Kommt es wie bei dieser Übung zum Brand wird automatisch die Feuerwehr über die Brandmeldezentrale informiert und über letztere auch die ILS Nordoberpfalz. Bigalke: „Bei einem Brand würde unser vorgehaltenes Löschsystem vollkommen ausreichen, aber für den Super GAU, muss man mit den Feuerwehren trainieren."
Vermessung mittels Laser
Damit im Notfall alle wissen, von welchen Punkten aus Löschangriffe möglich und sinnvoll sind, wurde jetzt gemeinsam geübt. Zum ersten Mal mit dabei war das THW Amberg mit einem neuen Einsatzsicherungssystem. „Es handelt sich hier vereinfacht gesagt um ein lasergesteuertes System, um die Statik eines Gebäudes zu vermessen. Mittels zweier Laserpunkte kann sofort erfasst werden, wenn sich ein Gebäude oder in unserem Fall der Landeplatz auch nur um ein paar Millimeter bewegt. Ansonsten besteht Einsturzgefahr.“ Das THW Amberg soll künftig ebenfalls bei einem Luftlandenotfall am Klinikum mit alarmiert werden.
Die Betriebsfeuerwehr des Klinikums existiert bereits seit 2018 und ist mittlerweile zu einem unverzichtbaren Partner bei solchen Übungen und Einsätzen geworden. „Wenn man bedenkt, wie komplex und verwinkelt unser Klinikum ist, kann man sich vorstellen, wie wichtig Ortskenntnisse und kurze Wege sind“, erklärt Bigalke. Aktuell zählt die Betriebsfeuerwehr 15 Mitglieder, allesamt Mitarbeiter des Klinikums, die jedoch ehrenamtlich bereits in örtlichen Feuerwehren tätig sind. „Wir gewährleisten von 8 bis 16 Uhr im Rahmen der normalen Arbeitszeit erste Löschmaßnahmen und koordinieren bereits erste Räumungsaktionen.“ Auch hier wird geübt – zehnmal im Jahr. Bigalkes Fazit: „Am Ende vermitteln solche Übungen immer eines – Sicherheit durch Routine. Und Routine kann in diesem Fall lebensrettend sein.“
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