Amberg
17.07.2019 - 17:35 Uhr

Auf umstrittenes Bauprojekt wartet Normenkontrollklage

Triumphieren will die IG Menschengerechte Stadt jetzt nicht. "Es geht ja nicht um unser Ego, sondern um die Stadt", sagt Vorsitzender Achim Hüttner. Die neuen Pläne des Investors Bauart für das Forum sind für den Verein Grund zur Freude.

Die IG Menschengerechte Stadt freut sich über die Entwicklung beim Forum. Von links: Hans Märten, Stefan Reuther, Vorsitzender Achim Hüttner und Wolfgang Schimmel. Bild: Wolfgang Steinbacher
Die IG Menschengerechte Stadt freut sich über die Entwicklung beim Forum. Von links: Hans Märten, Stefan Reuther, Vorsitzender Achim Hüttner und Wolfgang Schimmel.

Doch gegenüber wartet mit dem Bürgerspital-Areal eine weitere Baustelle. Der niederländische Investor Ten Brinke plant dort einen Gebäudekomplex, der in den Augen der Interessengemeinschaft so gar nicht in die Altstadt passen wird. Gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Hans Märten und Stefan Reuther sowie Mitglied Wolfgang Schimmel hatte Hüttner zur Pressekonferenz in den Casino-Biergarten geladen, um sich zunächst ganz offiziell zu freuen. "Die Forum-Seite entwickelt sich jetzt so, wie wir es seit Monaten fordern", sagte Hüttner. Für die IG sei diese Bewegung eine Bestätigung der bisherigen Arbeit. "Unser ganzes Engagement trägt Früchte, dank eines Investors, der zudem von hier ist."

Amberg12.07.2019

Jetzt werde der Verein dafür kämpfen, dass auch das Bürgerspital-Areal neu überplant werde. Die nötigen juristische Vorbereitungen sind getroffen. "Wir mussten nur darauf warten, dass der Bebauungsplan für das Areal durch die Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt rechtskräftig wird", sagte Schimmel. Voraussichtlich nächste Woche werde die Normenkontrollklage gegen das Vorhaben beim Verwaltungsgerichtshof München eingereicht.

Auch die in Amberg umstrittene Tiefgarage, die in Baulast der Stadt Amberg in der Fußgängerzone erbaut werden soll, um beide Gebäudekomplexe (Ex-Forum und Bürgerspital-Areal) unterirdisch zu erschließen, müsse neu überdacht werden. Da das Forum ohne diese Einfahrt auskomme, könne doch diese geplante Tiefgarage nicht mehr gültig sein, sagte Märten. Hüttner forderte, "dass die etablierten Parteien zur Einsicht kommen und die Zeichen der Zeit erkennen". Mit den Fridays-for-Future-Bewegungen gehe die Tendenz in die richtige Richtung: Der Verkehr müsse raus aus der Altstadt. Stefan Reuther, selbst Hausbesitzer in der Georgenstraße, konnte aus eigener Erfahrung berichten, dass die Kundenfrequenz in Fußgängerzonen höher ist, als dort wo eine Straße vorbeiführt. Rikschas oder kleine Elektro-Busse seien kreative Lösungen, mit dem Verkehr umzugehen.

"Überall in der Altstadt werden vorübergehend Straßen geteert", sagte Achim Hüttner. Sein Vorschlag für das Bürgerspital-Areal: Humus drauf und eine Wiese wachsen lassen. "Nur vorübergehend." Bis Entscheidungen getroffen wurden - oder bis Ten Brinke gleich ganz abspringt. Das wäre der IG Menschengerechten Stadt ohnehin das liebste. Damit wäre der Weg frei für die anderen Preisträger, die mit wesentlich kleineren Blöcken auf dem Areal auskommen und reichlich Freiflächen hinter der Spitalkirche lassen.

 
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