Amberg
07.12.2018 - 14:18 Uhr

„Unglaubliche Kreativität der Stadt“

Sie treiben es bunt, die Mitglieder der Gruppe Amberger Künstler, kurz GAK genannt. 15 Künstler, mehr als 70 Exponate und viele Themen und Techniken – die 45. Auflage wird auch in diesem Jahr ihrem Ruf gerecht.

Extrem gut besucht ist die Jahresausstellung der Gruppe Amberger Künstler (GAK). Oberbürgermeister Michael Cerny. hebt die Leistung der GAK hervor, die immer Raum bietet für neue Aspekte und Talente und lobt die „unglaubliche Kreativität der Stadt“. Bild: Petra Hartl
Extrem gut besucht ist die Jahresausstellung der Gruppe Amberger Künstler (GAK). Oberbürgermeister Michael Cerny. hebt die Leistung der GAK hervor, die immer Raum bietet für neue Aspekte und Talente und lobt die „unglaubliche Kreativität der Stadt“.

Die Jahresausstellung ist vielseitig und vielsagend, anspruchsvoll und engagiert. Diese Komponenten sind das Salz in der Suppe, und die Amberger löffeln sie immer wieder gerne aus. Jedenfalls ist auch bei dieser Vernissage am Donnerstagabend die Feuerwache brechend voll, worüber sich die Künstler, aber auch Oberbürgermeister Michael Cerny und Museumsleiterin Judith von Rauchbauer freuen.

Neben dem Gruppen-Urgestein: Achim Hüttner, Heini Hohl, Johann Baptist „Joe“ Ferstl, Helmut Rösel, Angela Steinkohl, Berndt Trepesch, Ulrike und Hans Lauter sind auch in diesem Jahr wieder Gäste eingeladen: Robert Rist, Manfred Wilhelm, Georg Seger, Luci Lauter, Markus Trepesch, Moritz Hüttner und Stefan Stock.

Acrylmalerei, Mischtechniken, Objekte, Fine Art Print, HD-Video, Radierungen, Zeichnungen, Fineliner- und Permanentfilzstiftarbeiten, der Gang durch die Nischen ist spannend und abwechslungsreich. Allerdings am Vernissageabend auch ziemlich eng. Da wackelt schon mal die Stellwand und die buntblinkenden, technischen Objekt-Spielereien von Stefan Stock in der Mitte des Raums verführen vor allem die männlichen Besucher zur ausdauernden Betätigung, was schon mal einen längeren Stau zur Folge hat.

Waren es vor 45 Jahren die rebellischen Jungen, die sich zusammenschlossen, so sind es heute längst arrivierte und auch preisgekrönte Künstler. Sie staunen selbst, wie lange die Gruppe schon erfolgreich besteht. 50 Jahre wolle man nun doch erreichen, schmunzelt Helmut Rösel, einer der Gründerväter. Dabei wurde bereits zum 20-jährigen Jubiläum schon einmal die Frage aufgeworfen, ob das nicht genug sei? Achim Hüttner, der Gruppensprecher seit der ersten Stunde, erinnerte daran in seiner informativen Rundgangrede. Im Uhrzeigersinn stellte er die Künstlerkollegen vor: Helmut Rösels Arbeiten seien zum Teil politisch motiviert (Trump war da, Acryl auf Karton) und in der Farbigkeit reduziert. Johann B. Ferstl präsentiert grafisch geprägte Mischtechniken. Eines der Hauptthemen von Berndt Trepesch ist Schutz der Natur, was auch in seinen aktuellen Arbeiten deutlich wird. Georg Seger widmet sich seit Jahren der Aura von knorrigen Olivenbäumen, die er auf einer ausrangierten Schulkarte in Acryl verewigt.

Achim Hüttner bringt Zeichnung und Druckgrafik auf drehbarer Stele, dazu Radierungen zum Thema Shopping Queen und Amberg-Acrylbilder. Die Video-Installation und der Fine-Art Print von Sohn Moritz Hüttner rückt „Kollektive Alltagskultur“ ins künstlerische Licht. Auf starke Hell-Dunkel-Kontraste reduziert Robert Rist die Acryl auf Leinwand Themen. Markus Trepesch kommt vom Cartoon. Er inszeniert phantastische Bildfiguren mit den Mitteln der Farbverwerfung. Meditative und kontemplative Bilder mit feinen, netzartigen Strukturen erfindet Angela Steinkohl.

Dagegen knallen die witzig-ironischen Plakat-Digitaldrucke aus der Reihe „Jetzt übertreibt die Bierstadt Amberg“ von Manfred Wilhelm voll ins Auge. Eine spannende Nische gestalten auch die Lauters: Hell, klar und leuchtend sind die Arbeiten von Hans Lauter. „Es sind Bilder, die den Blick heben!“ so Hüttner. Den Blick aus dem Flugzeug beim Sonnenuntergang über Alaska hält Uli Lauter fest. Und Luci Lauter gestaltet „ganz in der Tradition eines Happy Schuller“ ein Bild nur aus Punkten. Heini Hohl erfindet eine Figurenwelt „Fankerl“ mit starken Farben und strotzendem Farbauftrag auf schwarzem Hintergrund. Der Erfindergeist von Stefan Stock scheint unerschöpflich. Er fügt zusammen, was ausrangiert und eigentlich gar nicht zusammen gehört.

Aber wirklich perfekt zusammen harmonieren Leroy Liqueur, die Top-Musiker um Uli Wähner. Sie umrahmen die Vernissage perfekt. „Die Qualität der Musik passt zur Ausstellung“ meint auch Oberbürgermeister Michael Cerny. Er hebt die Leistung der GAK hervor, die immer Raum biete für neue Aspekte und Talente, lobte die „unglaubliche Kreativität der Stadt“ und eröffnete gemeinsam mit Sprecher Achim Hüttner die Ausstellung.

Die Jahresausstellung steht bis 6. Januar 2019 zu den Öffnungszeiten des Stadtmuseums – Dienstag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr – zur Besichtigung offen und wird von Heini Hohl betreut. Die beliebte Jahresradierung schuf heuer Johann Baptist Ferstl. Es zeigt „das Mausschwein“.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.