Alzheimer ist laut der Referentin mit 60 bis 70 Prozent die häufigste Demenzform. 1,7 Millionen Deutsche leiden nach offiziellen Angaben an der Krankheit und 46 Millionen weltweit - Tendenz steigend.
Zahlen, die nicht nur aufhorchen lassen, sondern auch Angst machen, denn keiner scheint vor der Krankheit gefeit zu sein. "Alzheimer ist kein unausweichliches Schicksal", war aber die erste erfreuliche Nachricht des Abends, die die Medizinjournalistin, Autorin und Diplom-Biologin Cornelia Stolze für die zahlreichen Zuhörer ihres Vortrags "Verdacht Demenz" im voll besetzten Lesecafé der Stadtbibliothek im Gepäck hatte. Die Katholische Erwachsenenbildung hatte zu dem Vortrag eingeladen.
"Wenn auch alle Welt von Alzheimer spricht, für die angstbesetzte Krankheit gibt es keinen zuverlässigen Nachweis", war die grundlegende Erkenntnis, mit der die Medizinjournalistin ihre Zuhörer überraschte. Sie erläuterte, dass Eiweißverklumpungen im Gehirn, die als Ursache gelten, keinen Zusammenhang mit der Erkrankung hätten und zudem erst nach dem Tod des Betroffenen nachgewiesen werden könnten.
Anders sei das bei geistigen Beeinträchtigungen, deren Ursache andere Erkrankungen sein könnten, wie beispielsweise Kopfverletzungen, Hirnschädigungen, Vitaminmangel, Dauerschäden durch Medikamente, Alkohol oder Drogen, aber auch die Nachwirkungen einer Narkose. Die Ursache einer echten Demenz dagegen liege laut Referentin in Veränderungen im Gehirn, bedingt durch den Abbau von Nervenzellen.
"Ausschlaggebend ist die Unterscheidung zwischen einer echten und einer scheinbaren Demenz", betonte Cornelia Stolze und gab zu bedenken: "75 Prozent der Diagnosen von Demenz sind falsch." Um eine Fehldiagnose zu vermeiden, riet die Medizinjournalistin, die verordneten Medikamente zu überprüfen, den Arztbesuch gut vorzubereiten, Fachärzte wie beispielsweise Neurologen und Kardiologen zu konsultieren und die Köperfunktionen überprüfen zu lassen. Sie riet allerdings ab von Demenztests, die ihrer Ansicht nach nur praktisch für den Arzt seien.
Zum Schluss gab Stolze Tipps zur Vorbeugung, die sie auf den Punkt brachte: "Ein gesunder Lebensstil ist der beste Schutz vor Demenz".













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