Ganz Große interpretieren einen Großen. Oder Großartigen. Ja, phänomenal sozusagen. Kunst im Klang, in den Schwingungen, den Humor erkennend, das Sinnliche wiedergebend – alles im Amberger Stadttheater. Ein Paradox auf einer Ebene und deswegen so vereinbar. Heinz Grobmeier & Friends arbeiten mit Extravaganz, obgleich die musikalischen Werkzeuge oft billig erscheinen. Aber der Wert eines Gegenstandes lässt sich erst ermessen, wenn man weiß, wie damit umgegangen werden muss. Sie holen das Beste heraus aus der Blechgießkanne, biegsamen Kunststoffrohren, Waldteufel, Gong, Kazoo, Alu-Chimes oder Schwirrbogen. Gleichzeitig erkennt man die Verehrung ihrer Instrumente in der darbietenden Sanftmut.
Die gespielten Werke von H. E. Erwin Walther heißen Dynamik, Rotation oder Pentatonik. Mit den dargestellten Klangbildern projiziert im Hintergrund bildet die Musik das dazugehörige Pendant für die Sinne. Oder andersherum. Was Walther sich als musikalischer Revolutzer nicht nehmen ließ, führen Heinz Grobmeier & Friends weiter. Und mit Friends sind Bertl Wenzl, Fredy Granzer und Frank Wendeberg gemeint. Mit einem anfänglichen Pokerface stimmen sie das Publikum in die experimentelle Art des Musizieren ein. Jedoch sind nur Liebhaber, Mitwissende, Fans und Bewunderer im Stadttheater anzutreffen. Diejenigen, die Kunst noch wertschätzen. Diejenigen, die einen höheren Preis für diese Darbietung zahlen würden. Für ein, heutzutage doch fast schon, einmaliges Erlebnis.
Wenn also dieses wunderbare Quartett in der Nähe kunstvoll musiziert, sollte sich um die Karten gerissen werden. Absolut kinderfreundlich und lehrreich, das Vorstellungsvermögen vergrößernd.
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