Georg Pilhofer gilt als „Menschensammler“ und „Netzwerker“, der „nur zu gern Menschen zusammenbringt“. Diese, seine Herzensangelegenheit hat ihn schließlich die oberpfalzweit agierende Gerontopsychiatrische Koordinationsstelle und den Verein zur Förderung der Seelischen Gesundheit im Alter (Sega) entstehen lassen. Ihm wurde nun für sein vielfaches Engagement, auf Vorschlag des Ministerpräsidenten durch den Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am Freitag, 1. März, wird es in Nürnberg durch Staatsminister Albert Füracker überreicht.
Alles begann mit seinen Fernreisen nach Indien, Mexiko, Ägypten und anderen armen Ländern, erzählt der 63-jährige. Das Elend, das er dort gesehen habe, führte ihn bereits früh zum ehrenamtlichen Engagement bei Amnesty International und der Kindernothilfe. Nachdem er 13 Jahre in der Konstruktion im Maschinenbau gearbeitet hatte, entschloss er sich zu einem weiteren Studium, diesmal der Sozialpädagogik an der Evangelischen Hochschule in Nürnberg. Nach Praktika beim Sozialpsychiatrischen Dienst der Diakonie, verlangte von ihm dann sein Professor zudem eine Diplomarbeit „mit praktischem Nutzen“. Er schrieb das Konzept für einen Gerontopsychiatrischen Dienst für die mittlere Oberpfalz.
Dies war für Pilhofer der finale Anstoß für sein Engagement im Bereich der seelischen Gesundheit im Alter, mit der Sorge um die alten Menschen und ihre Angehörigen. Mit seiner ganzen Energie setzt sich Pilhofer seitdem für diese überkonfessionellen Beratungsstellen ein. Schon sind sie oberpfalzweit, oft sogar mit zwei Stellen in allen Landkreisen vertreten und haben darüber hinaus länderübergreifend Resonanz gefunden. Die Beratungen werden regional unterschiedlich von Trägern, wie der Caritas, der Diakonie oder dem Bayrischen Roten Kreuz angeboten.
2003 motivierte ihn darüber hinaus Maria Weigand vom bayerischen Sozialministerium bei einer Fachtagung doch ein Modellprojekt für eine Gerontopsychiatrische Koordinationsstelle zu entwickeln. Aus diesem Modellprojekt heraus gründete sich auch der gemeinnützige Verein Sega mit einem Kreis von inzwischen über 100 freiwilligen Helfern. Er entwickelt Konzepte, hält Vorträge, bietet Fortbildungen und Schulungen an, wie zum Beispiel auch die 17. Sega-Fachtagung „Fortschritt oder Stillstand?“ am Mittwoch, 20. März, von 8.30 bis 16.30 Uhr im Landratsamt in Amberg.
Dankbar ist Pilhofer, dass das bayerische Gesundheitsministerium die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberpfalz fördert. Der Bezirk Oberpfalz übernimmt 90 Prozent der Kosten seiner Gerontopsychiatrischen Koordinationsstelle, die restlichen zehn Prozent kommen von der Diakonie und Sega. Viele Informationen und Hilfen für alte und kranke Menschen sind in den Internetseiten www.diakonie-suro.de, www.sega-ev.de und www.agvb.de zu finden.
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