Durch die Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Amberg wurden 2019 insgesamt 511 Straftaten an die Polizeiliche Kriminalstatistik gemeldet. Im Jahr 2018 waren es nur 392. Dieser Anstieg wird in der jährlichen Verkehrsstatistik damit erklärt, dass 2019 unter anderem ein größeres Verfahren gegen eine Spedition mit mehreren Delikten abgeschlossen und somit auch gemeldet wurde. Die VPI Amberg beanstandete im vergangenen Jahr zudem 2932 (2018: 2531) Verkehrsverstöße, die Autobahnpolizeistation (APS) Schwandorf 748 (2018: 680). Die Verstöße der technischen Verkehrsüberwachung, also Geschwindigkeits- und Abstandsmessungen, wurden hierbei nicht mit eingerechnet.
Bei Unfällen keine Tote
Die Zahl der Verkehrsunfälle im Zuständigkeitsbereich der VPI (383) und der APS (402) nahm im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent zu. Jedoch wurde bei den in 2019 aufgenommenen Unfällen kein Verkehrsteilnehmer getötet, 2018 hingegen starben vier Menschen. Auch die Zahl der schwer verletzten Personen nahm um vier auf 23 ab. Die drei häufigsten, festgestellten Unfallursachen waren allgemeine Fahrfehler, nicht angepasste Geschwindigkeit und ungenügender Sicherheitsabstand.
Wegen der Corona-Krise entschied das Polizeipräsidium Oberpfalz, dass es in diesem Jahr keine Sicherheitsgespräche – wie üblich – geben soll. Stattdessen informiert die VPI Amberg in einer Pressemitteilung über die Entwicklungen der Verkehrssicherheitslage.
Falschgeld und Drogen
Daraus geht auch hervor, dass die Fahndungskontrollgruppe, die den internationalen Verkehr auf den Bundesautobahnen und damit grenzüberschreitende Straftaten ins Visier nimmt, bei ihren Kontrollen unter anderem 50.000 Euro Falschgeld entdeckte, bei der Durchsuchung eines Pkw aus dem Balkan tauchten rund 8 Kilogramm Marihuana auf und in einem Kleintransporter fanden die Beamten 500 Gramm Kokain. Auch ein gestohlener Peugeot konnte an den Eigentümer zurückgegeben werden, nachdem bei einer Kontrolle Änderungen an dem frisierten, neuwertigen Pkw festgestellt wurden.
Insgesamt bearbeitete die VPI Amberg im Rahmen der Schleierfahndung 47 Urkundenfälschungen (2018: 51), 81 Rauschgiftdelikte (2018: 61) und 41 Straftaten gegen das Waffengesetz (2018: 37).
Mehr Verkehr als im Vorjahr
Auf Deutschlands Autobahnen und Bundesstraßen werden an automatischen Zählstellen alle Fahrzeuge permanent gezählt. Auf dieser Basis werden durchschnittliche Verkehrsstärken berechnet. So lag die tägliche, durchschnittliche Verkehrsbelastung auf der A6 bei der Ausfahrt Amberg Ost bei 24.917 Kraftfahrzeugen. Das ist eine Steigerung um 2,8 Prozent zu 2018. Wobei es sich bei 7845 Fahrzeugen um Schwerverkehr handelte (Steigerung um 0,4 Prozent). Auf der A93 bei Schwandorf Mitte waren es mit 48.192 Kraftfahrzeugen 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr, davon zählten 7224 Fahrzeuge als Schwerverkehr (Steigerung um 0,8 Prozent).
Kontrolle des Schwerverkehrs
Bei der VPI Amberg befindet sich auch eine Schwerverkehrskontrollgruppe und – aufgrund der zentralen Lage – der Gefahrgutüberwachungstrupp des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Durch beide Einheiten wurden im Jahr 2019 insgesamt 1939 Fahrzeuge einer Kontrolle unterzogen, 974 davon beanstandet. Dabei ging es dem Bericht zufolge hauptsächlich um Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung und -zulassungsordnung, um Fahrpersonalrecht, Gefahrgutrecht und Tiertransportrecht.
Insgesamt wurden 925 Ordnungswidrigkeitenverfahren und 81 Strafverfahren eingeleitet. "Ein Teil der Strafverfahren entstammt einer langwierigen Sachbearbeitung nach der Durchsuchung einer Spedition, welche durch Beamte des Gefahrguttrupps abgearbeitet wurde", heißt es in der Mitteilung der VPI weiter. "Der Gefahrguttrupp unterstützt zudem bei Gefahrgutunfällen im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz."
Unfall mit radioaktiver Ladung
So auch beispielhaft am 16. Mai 2019 auf der A3 bei Neumarkt, als ein Kleintransporter mit radioaktiver Ladung auf einen Gefahrgutsattelzug, beladen mit verschiedenen Gefahrgütern, aufgefahren war. "Der Fahrer des Kleintransporters wurde glücklicherweise nur leicht verletzt." Und auch das radioaktive Versandstück wurde nicht beschädigt. "Alle erforderlichen Messungen wurden durchgeführt, die vorgegebenen Grenzwerte eingehalten. Die Genehmigung für die Beförderung radioaktiver Stoffe war ebenso vorhanden." Der Gefahrgutüberwachungstrupp sprach das Vorgehen mit dem Landesamt für Umweltschutz ab. Ein Ersatzfahrzeug beförderte das radioaktive Versandstück schließlich weiter. Auch das Gefahrgut im Sattelzug kontrollierten die Beamten.
Zu schnell, zu wenig Abstand
Bei 835 Geschwindigkeitsmessungen mit Großgeräten in den Landkreisen Amberg-Sulzbach und Schwandorf erwischte die VPI 17.769 Verkehrssünder. 354 bekamen neben einem Bußgeld auch ein Fahrverbot. Insgesamt wurden 222 Krafträder beanstandet sowie 13.089 Verwarnungen und 4.680 Anzeigen ausgesprochen. Diese Zahlen unterscheiden sich kaum zu denen des Vorjahres. 2,54 Prozent der knapp 700.000 gemessenen Fahrzeuge musste beanstandet werden.
Den nötigen Abstand hielten bei 136 Messungen 5117 Fahrer (2018: 4706) nicht ein. Die Folgen sind unter anderem 576 Fahrverbote. Darüber hinaus wurde bei der Überwachung des Straßenverkehrs auch das Videofahrzeug der Verkehrspolizeiinspektion Amberg eingesetzt. Bei 105 Einsätzen stellten die Beamten damit neben Geschwindigkeitsüberschreitungen und Abstandsverstößen auch andere Verkehrsordnungswidrigkeiten und Straftaten, zum Beispiel Fahren ohne Fahrerlaubnis, fest. Insgesamt erfasste die VPI so 49 Verwarnungen und 327 Anzeigen.
Die Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Amberg – mit der nachgeordneten Autobahnpolizeistation (APS) Schwandorf – ist für insgesamt 112,1 Autobahnkilometer zuständig; 66,6 km auf der BAB A6, zwischen der Anschlussstelle (AS) Alfeld und der AS Leuchtenberg und 45,5 km auf der BAB A93, zwischen der AS Wernberg-Köblitz und der AS Ponholz.
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