Darauf wies Oberbürgermeister Michael Cerny beim mittlerweile 38. Amberger Adventssingen hin. Er dankte allen Mitwirkenden schon im Voraus und freute sich vor allem über die Anwesenheit von Erzähler Reinhold Escherl, der praktisch schon zum Inventar gehöre. Cerny vergaß auch die Dreifaltigkeits-Mittelschüler nicht, die für die Bühnendekoration gesorgt hatten.
Erneut standen Ensembles auf der Bühne, die zeigten, welch hohes Niveau die Volksmusik in der Oberpfalz hat. Da waren Blech & Freind, die unter Leitung von Sophia Hofmann nicht nur mit Händels "Wassermusik" den Abend mit strahlenden Klängen eröffneten, sondern im weiteren Verlauf noch mehrmals ihre Klasse beim klug aufeinander abgestimmten Spiel zeigten: bei "Wachet auf" mit fanfarenhaften Klängen und bei der Mendelssohn-Adaption "Hört der Engel große Freud".
Reinhold Escherl zu hören, ist stets ein besonderes Erlebnis. Auch diesmal brachte er mit ausgewählten Texten die Besucher zum Nachdenken. Zum Beispiel mit der Schilderung, wie unter dem mächtigen Turm der Martinskirche der Weihnachtsmarkt seine Anziehungskraft ausspielt. Seine Vorträge stellten die kleinen, oftmals ausgeblendeten Menschen bewegend in den Mittelpunkt.
Der Gemischte Chor aus Hahnbach stellte sich unter Leitung von Andreas Hubmann mit vier Beiträgen vor. Gut ausbalanciert zwischen Männer- und Frauenstimmen, mit guter Textverständlichkeit und oft schwung- und kraftvoll gesungen, brachten die 30 Mitwirkenden mit "Zünd a Licht an" (hier sogar mit schöner Solostimme), "Lass erschallen die Posaunen" und "Ein Kind ist uns geboren" unterschiedliche Chorwerke eindrucksvoll zum Klingen.
Aus diesen Reihen rekrutierten sich auch die Hahnbacher Sänger, die mit acht Männern vier Beiträge beisteuerten - darunter "Immer, wenn es Weihnacht wird" und "Auf, ihr Brüder". Die Woideck Musi bildete unter der Regie von Florian Beer mit Zither, Hackbrett, Bass und Gitarre ein wunderschön zusammenspielendes variables Ensemble. Der "Veigerl-Walzer" und "S' Kripperl" (sogar mit Maultrommel) waren ein Ohrenschmaus der besonderen Art.
Das Frauentrio Z'sammgstimmt stellte sich unter der Leitung von Rita Gleißner bei "Advent is a Leuchtn" mit klaren, gut harmonierenden Stimmen vor, hatte bei "Gegrüßt seist du, Maria" (mit Zither-Begleitung) eine starke Aussage: Ob ned unter jedem Armen der Heiland selber is!?
Die Flotten Saiten sind ein Duo, das in variabler Instrumentenkombination überraschende Akzente setzt: mit Blockflöte und Akkordeon beim ersten Stück, dem Minuetto, mit Harfe beim Engelsgruß und beim "Feiertagsstückerl" mit Harfe und Zither.
Eine Freude ist stets das Krippenspiel der Hirtenkinder, dargestellt von der Freudenberger Bauernbühne unter Leitung von Barbara Söllner. Schon der Auftritt der Mädchen und Buben brachte Bewegung ins Publikum. Und mit ihrer abwechselnd erzählten Geschichte vom etwas störrischen, über Schmerzen jammernden Hirten, der sich zunächst weigert, mit den anderen zum Stall zu gehen, weil er die ganze Engelsbotschaft ohnehin für unrealistisch hält, trafen sie den Nerv der Zuhörer sofort. Als bei der Übergabe an Maria und Josef einer der Hirten merkt, dass er kein Geschenk hat, besorgt er Wasser zum Waschen fürs Kind: ein toller Einfall.
Mit dem gemeinsam gesungenen Lied "Es wird scho gleich dumpa" endete dieses Adventssingen, das allen Beteiligten gut 90 Minuten gelungene Entschleunigung von der vorweihnachtlichen Hektik bescherte.
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