Amberg
15.05.2022 - 15:11 Uhr

Volksnaher Söder hat bei Oberpfalztag in Amberg Lacher auf seiner Seite

Gezählt hat sie keiner, aber es waren wohl Zehntausende, die am Samstag und Sonntag in Amberg den ersten Oberpfalztag erleben wollten. Einer der Besucher war Ministerpräsident Markus Söder, der schnell die Lacher auf seiner Seite hatte.

Ein Ministerpräsident zum Anfassen. In dieser Rolle fühlte sich Markus Söder am Sonntag am Rande des Oberpfalztags in Amberg sichtlich wohl. Bild: Petra Hartl
Ein Ministerpräsident zum Anfassen. In dieser Rolle fühlte sich Markus Söder am Sonntag am Rande des Oberpfalztags in Amberg sichtlich wohl.

Als Ministerpräsident Markus Söder am Sonntag, 15. Mai, beim ersten Oberpfalztag in Amberg auf der Bühne stand und sein Grußwort sprach, dauerte es nicht lange, bis er die ersten Lacher auf seiner Seite hatte. Einem „Ich bin echt überwältigt, dass so viele Menschen gekommen sind“, folgte ein erster launiger Spruch: "Für uns in Bayern ist die Oberpfalz besonders wichtig. Und für mich als Franke sowieso.“

Es gab Gelächter, aber keine Unmutsbekundungen, und Söder argumentierte, warum die Oberpfälzer aus Sicht eines Franken tatsächlich eine Sonderrolle spielen: "Zu unserem wichtigsten kulturellen Ereignis, dem Fasching in Veitshöchheim, würden wir nie andere Volksstämme einladen. Wir laden nur die Oberpfälzer ein." Mit Blick auf die Auftritte der Altneihauser Feierwehrkapell’n und ihren Frontmann Norbert Neugirg sagte Söder: "Wir lassen uns zehn Minuten beschimpfen und freuen uns drüber. Eine größere Sympathiebekundung kann es nicht geben."

Modern und traditionell zugleich

Danach ging es in einem ähnlichen Stil weiter. Markus Söder war zwar im Anzug nach Amberg gekommen, blieb aber volksnah und im übertragenen Sinn hemdsärmelig, sagte das, was die Amberger und ihre Gäste hören wollten: „Die Oberpfalz ist ja Altbayern, aber auch Nordbayern. Sie ist modern und hat trotzdem Brauchtum. Deswegen stärken wir die Oberpfalz, wo es nur geht." In Anwesenheit von Finanzminister Albert Füracker (Neumarkt) schob der Ministerpräsident augenzwinkernd diesen Satz hinterher: "Ich habe extra einen Finanzminister aus der Oberpfalz genommen, damit das ganze Geld nicht immer nur in München landet, sondern auch in der Oberpfalz.“

Der Oberpfälzer habe einen ähnlichen Charme wie der Franke: "Das ist so eine Euphorie im Inneren. Der Rheinländer, dem hast du noch gar nicht hallo gesagt, dann lädt er dich schon ein. Das ist beim Franken und Oberpfälzer nicht ganz so einfach. Das dauert ein bisschen." Danach sorgte Söder wieder bei seinen Zuhörern für ein Schmunzeln: "Bei meinem Freund Albert Füracker kann man das sehen. Bis der einen wirklich freundlich anlächelt, muss man wirklich Vieles geleistet haben."

Klare Ukraine-Aussage

Danach wurde der CSU-Politiker wieder ernster. Die Oberpfalz habe es nie leicht gehabt. Während andere aber immer jammerten, hätten die Oberpfälzer immer Ideen entwickelt. "Gute Ideen", wie Söder anfügte. Früher sei die Oberpfalz am Rande von Bayern angesiedelt worden, heute liege sie "im Herz von Europa". Mit den "Nachbarn und Freunden aus Tschechien" müsse vor diesem Hintergrund noch enger zusammengearbeitet werden. Söder nannte dieses Miteinander "ein Wirtschaftsprogramm und ein Freundschaftsprogramm", um danach auf den Krieg in der Ukraine zu sprechen zu kommen: "Wir setzen uns für Frieden und für Freiheit ein. Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen." Vor allem dafür gab es viel Applaus.

OnetzPlus
Amberg14.05.2022
 
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