Weihnachtsglück für Kinder in Osteuropa: 800 Päckchen aus Amberg-Sulzbach

Amberg
23.12.2019 - 15:58 Uhr

Der Gedanke ist "Kinder helfen Kindern": Auch im Raum Amberg-Sulzbach haben viele Kindergarten- und Schulkinder Weihnachts-Päckchen für Altersgenossen in Osteuropa gepackt.

Über 173 000 Päckchen aus ganz Deutschland (darunter 800 aus dem Raum Amberg-Sulzbach) wurden Anfang Dezember auf den Weg zu bedürftigen Kindern nach Bulgarien, Moldawien, Rumänien und in die Ukraine gebracht. Sie wurden inzwischen in Kindergärten, Schulen, Kinderheimen, Waisenhäusern und Kliniken verteilt: Das vermelden die Tabler in ihrem Bericht über diese besondere Aktion.

Drei Amberger dabei

Auch drei ehrenamtliche Helfer aus Amberg waren dabei. Einer von ihnen ist "Neuling" Benjamin List. Er hatte extra seinen Lkw-Führerschein gemacht, um als Fahrer dabei sein zu können. Auch in diesem Jahr unterstützte Round Table 235 Amberg-Sulzbach zusammen mit Round Table 69 Amberg und erstmals mit dem Ladies' Circle 85 Amberg dieses Projekt. Der Weihnachtspäckchenkonvoi bringt bedürftigen Kindern in entlegenen und ländlichen Gegenden Osteuropas liebevoll gepackte Weihnachtsgeschenke. Dabei steht ein Grundgedanke im Mittelpunkt: Kinder helfen Kindern.

Freude schon beim Packen

Nach den Planungen im Sommer hatten die Tabler und Ladies bereits im Oktober mit dem Päckchen-Sammeln angefangen. Viele Schulen, Kindergärten, Kitas und Privatpersonen steuerten Geschenk-Pakete bei. Beim Abholen erfuhren die Organisatoren dann gleich selbst, welche große Freude die Kinder hatten, sich an der Aktion zu beteiligen. Auch an verschiedenen Sammelstellen konnten Päckchen abgegeben werden, so dass insgesamt rund 800 Weihnachtsgeschenke aus Amberg und dem Landkreis zusammenkamen. Alle Gaben wurden schließlich nach Bayreuth gebracht, wo sie nach Altersgruppen sortiert, geprüft und in große Kartons geschlichtet wurden, die in zwei Lastwagen gestapelt wurden.

Am 29. November machte sich der Konvoi 2019 von Hanau aus auf den Weg nach Osteuropa: Rund 173 000 Päckchen, 38 Lkw, 6 Reisebusse, 9 Begleitfahrzeuge und 293 Helfer aus ganz Deutschland. Organisation und auch alle Beteiligten waren wieder ehrenamtlich im Einsatz. Mit an Bord: Drei Helfer aus Amberg. Da Lkw-Fahrer für eine solch umfangreiche und zudem verantwortungsvolle unbezahlte Aufgabe nicht leicht zu finden sind, hatte sich Tabler und Fahrlehrer Manuel Kraus mit seiner Fahrschule Karl Kraus kurzerhand bereiterklärt, teilweise auf eigene Kosten Tischmitglieder zu Lastwagen-Fahrern auszubilden.

So hatte Benjamin List im Vorfeld extra noch seinen Lkw-Führerschein gemacht, um als Fahrer beim Konvoi dabeisein zu können. Auch Herman Himmel (als Lkw-Fahrer) und Dominik Lenz (bereits zum zweiten Mal) waren als Helfer im Einsatz und nahmen bis zu 38 Stunden Fahrt in die Ukraine beziehungsweise nach Bulgarien auf sich. Der aus Amberg startende Laster wurde von der Spedition Wagner kostenlos für das Projekt zur Verfügung gestellt.

Für viele einziges Geschenk

Die Helfer brachten in kleinen Teams die Geschenke zu Waisen- und Krankenhäusern, Behinderteneinrichtungen, Kindergärten und Schulen in den ärmsten, entlegenen und ländlichen Regionen Osteuropas. Für viele der Kinder dort war es das einzige Geschenk, das sie zu Weihnachten bekommen. "Die Geste der Zuwendung, die in diesen liebevoll gepackten Geschenken steckt, erreichte die bedürftigen Kinder unmittelbar und erfüllte ihre Herzen mit Überraschung und Freude, so dass den Mitfahrern und Beteiligten kaum ein Auge trocken und kaum ein Herz verschlossen blieb." So fassen es die Tabler in ihrem Bericht über diese Aktion zusammen, verbunden mit einem Dank an alle, die dies möglich gemacht haben.

Nach der Rückkehr in Amberg haben bereits weitere Lkw-Fahrer Interesse bekundet, sich im kommenden Jahr ebenfalls ehrenamtlich am Weihnachtspäckchenkonvoi zu beteiligen.

Hintergrund:

Teilen und Schenken

Die Weihnachtszeit verbinden viele mit einem besonderen Zauber – lachende Kinder, leuchtende Augen, freudestrahlende Momente. Der Weihnachtspäckchenkonvoi und alle seine Helfer haben das Ziel, so viele Kinder wie möglich an diesem Zauber teilhaben zu lassen. Kindergarten- und Schulkinder in Deutschland packen (mit Unterstützung ihrer Eltern) ein Geschenk für ein anderes Kind. Sie erfahren in der Weihnachtszeit dadurch viel über die Bedeutung des Teilens, Schenkens und Beschenkt-werdens – und können so selbst lernen und erleben, welche Freude es bereitet, helfen zu können.

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.