Amberg
17.07.2023 - 12:33 Uhr

Weil die Hilfe des Staats oft nicht reicht: Energiepauschale an Bedürftige spenden

Der Sozialdienst katholischer Frauen, die Caritas, das Diakonische Werk und die Stadt Amberg starteten ein Benefizprojekt. Es ging um die Energiepreispauschale. Der gemeinsame Appell: Wer nicht auf die Zahlung angewiesen ist, soll spenden.

Zur Entlastung der Bürger hatte die Bundesregierung eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro beschlossen. Nicht alle verwendeten das Geld für sich, sondern spendeten es nach einem entsprechenden Aufruf. Symbolbild: Fabian Sommer/dpa
Zur Entlastung der Bürger hatte die Bundesregierung eine Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro beschlossen. Nicht alle verwendeten das Geld für sich, sondern spendeten es nach einem entsprechenden Aufruf.

Um sie angesichts der stark gestiegenen Energiekosten zu entlasten, hat die Bunderegierung im Winter 2022/23 den Bürgerinnen und Bürgern eine sogenannte Energiepreispauschale ausbezahlt. Dabei kamen jedoch nicht nur Menschen, die diesen Zuschuss dringend brauchen, in den Genuss des Geldes. Diese Tatsache hatten Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, die Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), Marianne Gutwein, der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands, Michael Trummer, und Diakon Tim Saborowski vom Diakonischen Werk Sulzbach-Rosenberg seinerzeit zum Anlass genommen, Mitbürgerinnen und Mitbürger, die nicht auf die Zahlung angewiesen sind, zu bitten, das erhaltene Energiegeld zu spenden.

Jetzt steht laut einer Pressemitteilung fest: Das war eine erfolgreiche Aktion, mit der anderen Menschen, die diese Entwicklung nicht aus eigener Kraft bewältigen können, weitergeholfen werden konnte. „Tatsächlich haben wir 1400 Euro erhalten, über die wir uns sehr freuen und die wir nicht erwartet haben“, teilt Michael Trummer mit. Auch Marianne Gutwein ist mehr als zufrieden: „Bei uns sind 1300 Euro eingegangen. Diese Summe haben wir inzwischen an bedürftige Familien weitergegeben.“ Sie macht aber gleichzeitig darauf aufmerksam, dass das Problem der hohen Energiekosten auch weiterhin bestehe, vielfach sogar erst jetzt Auswirkungen zeige.

Schwierige Lebenslagen

Gutwein schließt sich daher nicht nur dem Dank, sondern auch dem erneuten Aufruf von Michael Cerny und Michael Trummer an, nochmals um Spenden für Not leidende Menschen aus Amberg und der Region zu bitten. Der Amberg-Sulzbacher Caritas-Chef: „Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass nicht nur die Energiepreise, sondern auch die generelle Inflation zu einer massiven Erhöhung der Lebenshaltungskosten geführt haben. Besonders bei Menschen in schwierigen Lebenslagen oder am Existenzminimum führt dies dazu, dass die Regelleistungen kaum noch reichen, um ihren alltäglichen Bedarf zu decken.“

Seiner Ansicht nach kann eine Spende an die Wohlfahrtsträger dazu führen, „dass Einzelfälle ein Gesicht erhalten und die Hilfe genau dort ankommt, wo sie dringend benötigt wird, weil keine weiteren Mittel mehr zur Verfügung stehen“. Eine Erfahrung, die Marianne Gutwein ebenso bestätigen kann wie die positiven Reaktionen, die einem für diese Unterstützung entgegengebracht werden: „Die Dankbarkeit, die dann von vielen zurückkommt, ist überwältigend.“

Erneuter Aufruf

Gemeinsam hoffen der Amberger OB und die beiden Organisationen, dass sie mit dieser Bitte einmal mehr bei den finanziell besser gestellten Mitbürgerinnen und Mitbürgern auf offene Ohren und Geldsäckel stoßen. Wer möchte, kann laut dem Schreiben auch auf das Konto der Stadt Amberg beziehungsweise der Amberger Bürgerstiftung spenden, über das Oberbürgermeister Michael Cerny regelmäßig bedürftige Ambergerinnen und Amberger in akuten Notlagen unterstützt. Alle drei Einrichtungen sind gemeinnützig und damit berechtigt, Spendenquittungen auszustellen.

Hintergrund:

Die Kontonummern

  • Caritasverband Amberg-Sulzbach: DE 18 7525 000 0190 5889 70, BYLADEM1ABG
  • Sozialdienst katholischer Frauen: DE78 7525 0000 0240 6287 35, BYLADEM1ABG oder DE28 7529 0000 0103 2541 43, BIC GENODEF1AMV
  • Amberger Bürgerstiftung: DE72 7525 0000 0200 3587 11, BIC BYLADEM1ABG oder DE15 7529 0000 0000 1709 25, BIC GENODEF1AMV
 
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