"World Cleanup Day": Kampf gegen Plastik und Müll

Amberg
21.09.2022 - 14:59 Uhr

Immer mehr Plastik und Müll. Mit dem "World Cleanup Day" soll dagegen angekämpft werden. Die Wirtschaftsjunioren haben selbigen zum fünften Mal in Amberg organisiert. Diesmal bekamen sie Unterstützung vom Ladies' Circle.

Es ist eine schockierende Aussicht: In den vergangenen Jahren haben immer wieder Medien davon berichtet, dass laut Studien im Jahr 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmt. Einige Zeitungen und Internetportale schreiben, dass das sogar noch früher der Fall sein könnte. Das ist einer der Gründe, warum sich die Wirtschaftsjunioren Amberg-Sulzbach bereits im fünften Jahr hintereinander am „World Cleanup Day“ beteiligten. Die Idee dahinter: An einem Tag wird weltweit für zwei Stunden Müll gesammelt. Da ließen sich die freiwilligen Helfer auch nicht vom Regen abhalten.

Immerhin waren 22 von ihnen gekommen. Sie gehörten den Wirtschaftsjunioren oder dem Ladies’ Circle Amberg an. Auch einige Kinder waren am Start. Sie alle gingen dabei vor allem auf die Suche nach Plastik, insbesondere entlang der Vils. Lina Misral vom Ladies’ Circle erklärte: „Der Punkt ist, dass Plastik Jahrzehnte oder Jahrhunderte nicht kaputt geht. Das größte Problem dabei ist das Mikroplastik. Tonnenweise davon landet über die Donau letztlich im Schwarzen Meer mehr.“ Da die Vils in die Donau mündet, kommt letztlich auch der Müll aus Amberg im Meer an. Immer wieder sind Fische von Kunststoff zersetzt.

Professor im Neoprenanzug

Eine besorgniserregende Entwicklung, die längst im öffentlichen Diskurs angekommen ist. Für Aufsehen sorgte in diesem Jahr eine Aktion des Chemieprofessors Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen im Schwarzwald. Um auf die Wasserverschmutzung durch Mikroplastik in der Donau und im Schwarzen Meer aufmerksam zu machen, schwamm er über 2700 Kilometer die Donau entlang und sammelte dabei große Mengen an Kunststoff ein und entnahm Wasserproben. Der Professor im Neoprenanzug kam dadurch sicherlich seinem wissenschaftlichen Auftrag nach, die Aktion war aber vor allem als symbolischer Akt zu sehen, um die Aufmerksamkeit auf das Thema zu ziehen.

"Weniger Plastik verwenden"

Auch die Wirtschaftsjunioren beabsichtigen selbiges. So sagt der stellvertretende Vorstandssprecher Philipp Hofmann: „An sich ist Amberg nicht verschmutzt, aber wir wollen auf gewisse Missstände hinweisen.“ Seiner Meinung nach müsse Plastik eigentlich komplett ersetzt und aus der Wertschöpfungskette genommen werden. Gute Ansätze, wie etwa die in den vergangenen Jahren eröffneten Unverpacktladen oder das Plastiktüten-Verbot in Supermärkten, gebe es schon. „Grundsätzlich ist es die einfachste Lösung, weniger Plastik zu verwenden“, äußert sich Hofmann.

Denn was letztendlich in der Natur landet, zeigte die zweistündige Tour am Samstag. Zwar nicht nur, aber vorwiegend Plastik. Im Parkdeck, wo die Müllsammler starteten, fanden sie Fixerspritzen und Kondome, an der Vils zahlreiche Tüten, Verpackungen und Kippen, ein paar alte Gartenstühle aus Holz und sogar ein Bierdepot (mehrere, ungeöffnete Flaschen). In der Vils entdeckten Misral, Hofmann und Co. ein altes Rad. Weil es aber so ungünstig platziert war, konnten sie es nicht aus dem Fluss „fischen“. In den vergangenen Jahren hatten die Wirtschaftsjunioren und ihre Helfer sogar alte Winterreifen und zerlegte Kinderwagen gefunden, die illegal entsorgt worden waren.

Info:

World Cleanup Day

  • Weltweite Bürgerbewegung gegen die Vermüllung des Planeten
  • 2021 haben über 21 Millionen Menschen in 180 Ländern an der Aufräumaktion teilgenommen
  • Mindestens fünf Prozent der Weltbevölkerung für das Problem der Plastikvermüllung auf der Erde zu sensibilisieren
  • Motto 3-2-1: An jedem 3. Samstag im September wird für 2 Stunden sauber gemacht und das 1 mal im Jahr
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