Amberg. (ero) Eine ganz besondere letzte Stunde vor den Sommerferien hat der Geografie-Kurs der 11. Klasse des Erasmus-Gymnasiums in Amberg erlebt: Per Zoom-Konferenz waren die Schüler live zu Gast auf einem Forschungsschiff. Zugeschaltet war der Meeresgeologe Philipp Brandl, der knapp nördlich des Äquators, nahe Papua-Neuguinea, an Bord des deutschen Hightech-Forschungsschiffs „Sonne“ unterwegs war. Die „Sonne“ hat ihren Heimathafen in Wilhelmshaven, ihr Einsatzgebiet sind der Indische Ozean und der Pazifik, momentan ist sie auf der Forschungsausfahrt „DynaMet“ des Geomar in Kiel.
Passend war diese Zoom-Konferenz für die Schüler des Geographiekurses insofern, da sie sich am Ende des Schuljahres mit der Energiewende und der Frage nach der Reichweite der mineralischen Rohstoffe beschäftigten. Die Expedition „SO-299 Dynamet“ erforscht „weiße Flecken“ auf den Karten der Ozeanböden und die Entstehung von Rohstofflagerstätten an untermeerischen Plattengrenzen. Aufgrund der persönlichen Verbindung des Fahrtleiters zum Erasmus-Gymnasium, der dort vor 20 Jahren sein Abitur abgelegt hatte, gelang dann die Live-Schalte ins Klassenzimmer.
Brandl sprach in spannenden 45 Minuten über Ziele, Organisation, Ablauf und erste Ergebnisse einer solchen Forschungs-Expedition, aber auch über seinen wissenschaftlichen Werdegang und die Vorzüge eines Arbeitsplatzes in der Forschung, ohne den langen Atem zu verschweigen, den es hierfür mitzubringen gilt. Der Vortrag bot eine anregende Mischung aus Geographie- und Geologie-Unterricht, Berufs- und Studienkunde, aber auch Einblicken in das Leben auf einem Forschungsschiff.
Die „Sonne“ hat mittlerweile ihr Forschungsgebiet verlassen und befindet sich auf dem Weg nach Singapur. Die Schüler des EG wünschten Brandl eine gute Weiterfahrt – trotz Taifun-Warnung, drohender Piraterie und zur Neige gehender Schokoladenvorräte.
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