Die Gewerkschafter der IG Metall hatten bei ihrer Delegiertenversammlung im Amberger Kongresszentrum hohen Besuch. Der Zweite Vorsitzende der bundesweiten IG Metall, Jürgen Kerner, sprach zu den anwesenden Mitgliedern und gab sich kämpferisch für die Anliegen der Beschäftigten.
Die IG Metall sei immer bereit, mit den Unternehmen und der Politik für die Sicherung des Industriestandortes Deutschland einzustehen. Wenn es aber zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis für die Arbeitnehmerseite kommen sollte, werde die IG Metall klare Kante zeigen, sicherte der Zweite Vorsitzende zu. Die Zeiten haben sich gewandelt. Während in der Vergangenheit Hoffnung und weitgehend Zufriedenheit vorherrschten, sei heute viel Wut und wenig Mut in den Betrieben und in der Gesellschaft zu spüren, kritisierte er. Zwar gäbe es einige Baustellen in der Wirtschaft, wie der zunehmende Arbeitsplatzabbau zeige, doch diese könnten gelöst werden. Um aber dies zu erreichen, müsse die derzeitige Stimmungslage umgedreht werden.
Klare Absage an AfD
Im Verhältnis zu vielen anderen Ländern gehe es den Menschen in Deutschland einigermaßen gut. Er erteilte der AfD eine klare Absage. „Wir brauchen keine rechten Parteien, weder im Bundestag, noch in den Landtagen, da sie die Demokratie und den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden“, betonte Kerner. „Wir brauchen eine Industriepolitik, mit dem der Industriestandort Deutschland mit seinen Wertschöpfungsketten erhalten und ausgebaut wird.“
Die IG Metall stehe zur notwendigen Transformation der Wirtschaft und zu massiven Interventionen des Staates. Um eine Deindustrialisierung zu verhindern, die auch wirtschaftliche Nachteile für das Handwerk und den Mittelstand nach sich ziehen würde, müssten die Wettbewerbsnachteile, wie beispielsweise die hohen Energiekosten, ausgeglichen werden. „Die Schuldenbremse ist nicht sinnvoll, sondern muss überprüft werden und bei Investitionen ausgenommen werden“, erklärte er. „Nur so schaffen wir es, die Transformation ökologisch, sozial und demokratisch zu gestalten, Abwanderung von Betrieben zu verhindern, Arbeitsplätze zu sichern, bestehende Branchen zukunftsfest zu machen und neue Industrien anzusiedeln.
Fechtner und Feige bestätigt
Die Delegierten in Amberg bestätigten Udo Fechtner mit 97 Prozent überwältigend in seinem Amt als Ersten Bevollmächtigten der IG Metall Verwaltungsstelle Amberg. 87 Prozent bekam seine Stellvertreterin Sabrina Feige. Beide haben ihre Ämter seit einem Jahr inne. 13 weitere Mitglieder des Ortsverbands bekamen das Vertrauen der Delegierten.
Die beiden Amberger Bevollmächtigten schilderten in einer Talkrunde, die von Andreas Schmitt, Bezirksleitung IG Metall München, geleitet wurde, ihre Erfahrungen und ihre Vorstellungen zur künftigen Arbeit der Gewerkschaft. Die IG Metall lebe vom ehrenamtlichen Engagement der Kolleginnen und Kollegen und sei damit handlungs- und durchschlagsfähig, lautete das Resümee.
Wahlen bei der IG Metall
- Ortsvorstand: Josef Bock (Constantia, Pirkmühle), Andrea Elsner, Lars Roder (beide Grammer AG), Günther Fiedler (Hamm, Tirschenreuth), Ingrid Frank (Emz), Karl-Heinz König (Novem, Vorbach), Stefanie Lengfelder, Manuel Stöbig (beide Siemens AG Amberg), Diana Seifert (Siemens AG Kemnath), Astrid Makitta (Maxhütte Rohrwerk), Fabian Messer (BHS Weiherhammer), Stephan Winkelmaier (ZF Auerbach) und Christian Zwack (Luitpoldhütte).
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