Amberg/Schwandorf. Eine Kapitalerhöhung - 800 000 neue Aktien für ausschließlich institutionelle Anleger - spülte im vergangenen Jahr mehr als 18 Millionen Euro in die Kasse. In der Folge stieg das Eigenkapital kräftig von 57,8 auf 84,6 Millionen Euro. Sowohl die langfristigen als auch kurzfristigen Schulden sanken. Der operative Gewinn (Ebidta) stieg um 31 Prozent auf 30 Millionen Euro und das Ergebnis pro Aktie erhöhte sich um 107,5 Prozent auf 1,39 Euro. Die Eigenkapitalrendite schnellte von 9,2 auf 13,5 Prozent. Vor diesen Zahlen nimmt sich das Umsatzwachstum von 5,9 Prozent auf 168,6 Millionen Euro fast moderat aus.
Bei der Hauptversammlung am Dienstag im Amberger ACC erntete Aufsichtsratsvorsitzender Gerhard Witzany dicke Anerkennung von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Professor Roland Klose sprach von einem "global aufgestellten Familienunternehmen" und der "technologischen Nummer eins auf der Welt" (in dieser Branche). Er übte lediglich leise Kritik an der spärlichen Dividende, die trotz einer 20-prozentigen Mehrung von 15 auf 18 Cent pro Aktie im "unteren Standard" angesiedelt ist.
Hoher Auftragsbestand
Die Nabaltec AG versteht sich jedoch nicht als "Dividenden-Papier", sondern sie investiert lieber: Nämlich fast 200 Millionen Euro seit 2006 und weitere 82 Millionen Euro bis zum Jahr 2022, davon 60 Prozent schon bis Ende 2019. Das Oberpfälzer Unternehmen, an dem die Familien Heckmann und Witzany mehr als 55 Prozent halten, steht auf zwei Beinen: Es fertigt zum einen halogenfreie, flammhemmende Füllstoffe für die Industrie, zum anderen Spezialoxide etwa für Hightech-Keramik. Die Produkte der Nabaltec finden sich u. a. in Leiterplatten, Katalysatoren, Hochöfen, Isolatoren, Lithium-Ionen-Batterien oder in der flammhemmenden Ummantelung von Stahlträgern und in der Ballistik.
Ende 2017 lag der Auftragsbestand mit 56,6 Millionen Euro fast um 20 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Der Exportanteil beträgt über 70 Prozent. Vorstandsvorsitzender Johannes Heckmann will mit ständigen Innovationen "das Niveau hoch halten". Er sieht die größte Herausforderung im "fast pharmazeutischen Qualitätsanspruch" bei der Produktion von mehreren Zehntausend Tonnen Spezialmaterial im Jahr. Im Juli läuft die Fertigung bei der US-Tochter Nashtec in Texas wieder an. Schwandorf musste deren vorübergehende Stilllegung auffangen.
In Chattanooga (Tennessee) plant die Nabaltec die Errichtung einer Produktionsanlage für veredelte Hydroxide mit einer Kapazität von 30 000 Tonnen. Heckmann erwartet mittelfristig einen "vernünftigen Marktzugang" in den USA mit einem Umsatz bis zu 50 Millionen Dollar.













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