Ammersricht bei Amberg
08.05.2023 - 15:08 Uhr

Ammersrichter Kritik an der Weiterführung der Nordumgehung

Wolfgang Babl vom Referat für Stadtentwicklung und Bauen. Bild: lf
Wolfgang Babl vom Referat für Stadtentwicklung und Bauen.

Wenn es um die Stadtteilentwicklung geht, gilt für die Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht (AWA) und die Siedlergemeinschaft Am Wagrain seit Jahrzehnten: „Wir wollen im Sinne der Bürgerteilhabe mitgestalten." Nicht anders nun bei der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans für die nächsten 20 Jahre, der am Wagrain, in Ammersricht und in Neubernricht mehr als 4000 Einwohner betrifft. Auf großes Interesse stieß die Vorstellung des aktuellen Entwurfs durch Wolfgang Babl, den Leiter der eigens eingerichteten Stabsstelle im Referat für Stadtentwicklung und Bauen.

Babl machte deutlich, dass der Stadtteil Wagrain-Ammersricht rechnerisch zwar gemäß seines Bevölkerungsanteils nur mit 9,4 Prozent an sogenanntem Bauerwartungsland rechnen könne. Aufgrund des Flächenmangels in anderen Stadtteilen sehe der aktuelle Stand des Entwurfs aber einen Anteil von 16,3 Prozent vor, also etwa zehn Hektar. Priorität müssten die Schließung von Lücken und die Umsetzung alter Bebauungspläne haben. Dies betreffe die Bereiche Brandäcker, Grundäcker, Langangerweg Mitte, einen sogenannten Waldersatz in Neubernricht und einen Nachvollzug am nordöstlichen Oberammersrichter Weg. Weiteres "Gewerbebauerwartungsland" sei hier dagegen praktisch nicht mehr möglich.

Was Babl auch sagte: Mit der Gesamtfortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans kämen alle bisherigen räumlichen Planungen auf den Prüfstand. Eines der Kernprobleme für die Zukunftsplanung sei die Abwägung, wie viele Flächen für Wohnungsbau und Gewerbe inklusive Verdichtung in der Stadt noch möglich seien.

In der anschließenden Diskussion gab es deutliche Kritik, dass die Weiterführung der Nordumgehung seitens des Stadtrats nicht weiterverfolgt werden sollte, obwohl dies Voraussetzung für die Förderung des ersten Abschnitts gewesen sei. Durch zusätzliche Bau- und Gewerbegebiete von Nachbargemeinden werde die Belastung der Bayreuther Straße weiter steigen, hieß es aus dem Kreis der Teilnehmer. Auch die Frage, wie der Stadtteil künftig mit erneuerbaren Energien versorgt werden könne, wurde intensiv diskutiert. Schließlich gehe es nicht nur um kurzfristige Lösungen, sondern darum, wie die Energieversorgung in 20 Jahren aussehen könne. AWA-Vorsitzender Manfred Lehner bezeichnete die Informationen von Babl als "Musterbeispiel für transparente Verwaltungsarbeit".

 
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