Die Aufführung eines Weihnachtsoratorium Ende Januar erscheint auf den ersten Blick etwas seltsam, da die eigentlichen Weihnachtstage schon mehrere Wochen zurückliegen. In der katholischen Tradition dauert die Weihnachtfestzeit allerdings bis zum Fest Maria Lichtmess am 2. Februar eines jeden Jahres. Und so passte es auf den zweiten Blick doch ganz gut, dass das Ammersrichter Chorensemble EverySing am vergangenen Sonntag in der weihnachtlich geschmückten Bruder-Konrad Kirche in Ammersricht das Christmas Oratorio des englischen Komponisten Bob Chilcott aufführte und damit für einen festlichen Abschluss der Weihnachtszeit sorgte.
Über mehrere Monate hatte das Chorensemble unter Leitung ihres Dirigenten Stefan Wilhelm das anspruchsvolle Oratorium für einen vierstimmigen Chor einstudiert. Ursprünglich hatte man dieses bereits am 7. Januar aufführen wollen, musste die Aufführung aufgrund Erkrankung des Tenorsolisten allerdings auf den 28. Januar verlegen.
Das Christmas Oratorio des 1955 geborenen englischen Komponisten Bob Chilcott basiert auf den Texten des Matthäus- und Lukasevangeliums abwechselnd mit Poesietexten. Gepaart mit bekannten weihnachtlichen Kirchenliedern wird stimmungsvoll die Weihnachtsgeschichte von der Verkündigung des Engels Gabriel an Maria bis zur Beschneidung Jesu in Jerusalem erzählt. Den Großteil der Erzählung übernimmt dabei ein Tenor-Solist in der Rolle des Evangelisten. Weitere Figuren übernehmen eine Mezzosopran-Solistin, ein Bass-Solist sowie der gesamte Chor.
Da der gesamte Text des Oratoriums in englischer Sprache geschrieben ist wurde den rund 200 Zuhörern eine Übersetzung der einzelnen Liedtexte am Eingang bereitgelegt, so dass auch jeder der vorgetragenen Geschichte folgen konnte.
Nach der Begrüßung durch Pfarrer Michael Jakob sang sich das Chorensemble sicher durch die insgesamt 17 Stücke des Oratoriums. Auch die drei Solisten, Thomas Kulzer (Tenor), welcher als Evangelist und Darsteller mehrerer Figuren die meisten Soloparts zu bewältigen hatte, sowie Christina Lobenhofer (Mezzosopran) und Thomas Schmidt (Bass) meisterten ihre Parts mit Bravour. Am Piano wusste Wolfgang Herrneder zu überzeugen. Nach etwas mehr als einer Stunde wurde die Leistung des Chorensembles, der Solisten, und des Gesamtleiters Stefan Wilhelm von den Zuhörern deshalb auch mit Standing Ovations und nach der Zugabe nochmals mit langanhaltendem Applaus belohnt.
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