Ammersricht bei Amberg
05.12.2019 - 17:26 Uhr

"Da Meier" im Ammersrichter Kuhstall: "Diabetes ist kein Zuckerschlecken"

"Da Meier" begeistert mit seinem Soloprogramm "Ausgewogen" im ausverkauften Ammersrichter Kirwa-Kuhstall. In erster Linie schießt sich der Kabarettist auf bayerische Eigenheiten ein. Und natürlich geht es um die Rollen von Mann und Frau.

„Da Meier“ in seinem Element: Bei dem Auftritt im Ammersrichter Kuhstall läuft der Kabarettist zur Höchstform auf. Sehr zur Freude der Besucher. Bild: KirwAri/exb
„Da Meier“ in seinem Element: Bei dem Auftritt im Ammersrichter Kuhstall läuft der Kabarettist zur Höchstform auf. Sehr zur Freude der Besucher.

Schon der Start zielte darauf ab: "Wir Bayern sind ja eigentlich die Ausdrucksminimalisten, wenn es um die Sprache geht. Von daher bin ich immer wieder fasziniert, wie Siri mich versteht." Und nicht nur die Apple-Software versteht ihn, sondern auch das gesamte Publikum in Ammersricht. Schon viermal stand "Da Meier" im Stadtteil auf der Bühne und an jeden einzelnen Auftritt erinnert er sich gerne, erzählte er bei seinem nun fünften Termin. Und nicht nur damit hat er die Sympathien auf seiner Seite. Das Publikum liebt den Oberpfälzer aus dem Bayerischen Wald von der ersten Sekunde an. "Da Meier" ist seit 16 Jahren Mitglied der erfolgreichen bayerischen Musik-Kabarettgruppe "Da Huawa, da Meier und I", die ebenfalls schon mehrmals in Ammersricht gastierte. Jetzt ist er solo unterwegs.

Aus dem Alltag gegriffen

"Ausgewogen" wie der Titel ist das Programm in der Tat, denn "Da Meier" lässt kaum ein Gesellschaftsthema aus. Ob es um das Essen von Tieren aus der Massentierhaltung geht ("Glückliche Tiere zu schlachten, wäre schließlich wirklich makaber") oder um das Silikon aus dem Baumarkt, das wenigstens den Rand hält: Die Gäste im Kirwa-Kuhstall lachen und sind bestens unterhalten. Meiers Witze sind aus dem Alltag gegriffen. Gerade bei den Anspielungen auf die Unterschiede zwischen Männer und Frauen ist die Freude groß - auf beiden Seiten. So hat der Meier eine Panikattacke, weil er befürchtet, dass er nach dem versehentlichen Schlucken der Pille seiner Frau   nun nicht mehr einparken kann oder die Orientierung verliert.

Ebenso weiß er zur Begeisterung der Zuhörer: Wenn der Magnet weiblich wäre, wüsste er nicht, was er anziehen sollte, und gleichzeitig findet er es schon armselig, dass der ach so geniale Thermomix kein Schnitzel panieren kann, dafür aber lautstark rumort, wenn man gerade die Kinder ins Bett gebracht hat.

Gleichzeitig nimmt er aber auch den männlichen Teil der Menschheit aufs Korn, wenn es um den Schnupfen geht, den der liebe Gott aber nur erfunden hat, damit auch die Herren wissen, wie sich Geburtsschmerz anfühlt. Oder die Hungeranfälle nachts, wenn zwar das Gehirn schläft, aber der Magen nicht. Denn daher weiß ein jeder: "Diabetes ist kein Zuckerschlecken".

Mehrere Zugaben nötig

Auf die satirischen Alltagserzählungen folgen immer wieder musikalische Beiträge, ob am Klavier, mit der Blockflöte oder mit einer eigenen Version von "The Lion sleeps tonight". Dabei spielt er die Parts vorher einzeln ein, von der Beatbox bis zum dreistimmigen Gesang, um dann die multi-instrumentale Endversion vorzuführen. Da war es klar, dass das Publikum ihn nach über zwei Stunden Programm nicht ohne Zugaben verschwinden ließ.

 
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