Die Ammerthaler Blaskapelle zog bei ihrer Jahreshauptversammlung im Gasthof Erras in Fichtenhof Bilanz über die vergangenen Monate. Voraus ging ein Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Ehren der verstorbener Mitglieder, den die Kapelle musikalisch gestaltete. Und auch bei der Versammlung selbst gedachte der Verein der zwölf Verstorbenen seit April 2020 mit einem Choral, gespielt von den Musikern Christopher Braunisch, Johannes Englhard, Tobias Schierl und Heiner Wismeth.
Der Vorstand legte den Mitgliedern einen Antrag auf Änderung der Beitragsordnung vor. Wesentlichste Änderung: Während bisher die Beitragsbemessung abhängig war von aktiver oder passiver Mitgliedschaft sowie dem Alter oder der Zugehörigkeit zur Nachwuchs- und Konzertkapelle, soll der Beitrag nun auf einheitlich 20 Euro/Jahr, unabhängig vom Status der Zugehörigkeit zum Verein, festgelegt werden. Der Antrag wurde einstimmig befürwortet, die Änderung tritt beim nächsten Einzug der Mitgliedsbeiträge in Kraft.
Vorsitzender Daniel Haller ließ das musikalische Geschehen im Jahr 2020 Revue passieren, und Bürgermeister Anton Peter hob in seinem Grußwort die Stellung der Ammerthaler Blaskapelle im Dorf hervorhob. Doch kamen beide nicht um die Tatsache herum, dass es aufgrund der Pandemie „still wurde und kaum Instrumente und Melodien im sonst durchgeplanten Jahreskalender zu hören waren". Dirigent Manuel Jung formulierte es so: „ Es ist schwer, einen Bericht abzugeben, wenn wenig war.“ Man habe aber im vergangenen Jahr entschieden, etwas zu unternehmen und neue Wege zu gehen. Der Verein habe Standkonzerte in den verschiedenen Ortsteilen der Gemeinde aus der Taufe gehoben – eine Initiative, die Jung als sehr erfolgreich bezeichnete. Dank die Bereitstellung zweier Hallen in Viehberg (Familie Niebler) und Ammerthal (Wolfgang Schuller) hätten sogar im September Probentage stattfinden können. Dann aber sei der Lockdown gekommen.
Beim Nachwuchs sah es nicht besser aus. Die neu gegründete Bläserklasse musste sich den Corona-Regeln geschlagen geben, schaffte aber in den vergangenen Monate mit Moritz Rothenmeier als Leiter zumindest noch ein paar Treffen, die den Kindern die Möglichkeit gaben, ihr Instrument ein wenig kennenzulernen einzusetzen. Die aktuell 13 Instrumentalschüler, die von Manuel Jung, Birgitta Englhard, Martin Flierl und Philip Senft unterrichtet werden, bilden den Grundstock, um über die Nachwuchsarbeit in die Konzertkapelle einzusteigen. Auftritte bei Kirchweih und Frühschoppen, Gestaltung von Gottesdiensten, Teilnahme am Faschingszug in Happurg oder beim Zimmermannstag in Amberg will man gern wieder in Angriff nehmen. Vor allem wäre man glücklich, wenn das Jahreskonzert im Dezember stattfinden könnte, die Vorbereitungen laufen bereits.
Die Ammerthaler Blaskapelle kann auf 394 Mitglieder bauen. Einige von ihnen sollten für langjährige Treue geehrt werden, aber nur einer war wegen der derzeitigen Situation gekommen: Hermann Sehr erhielt die Urkunde für 30-jährige Mitgliedschaft. Als probenfleißigste Mitglieder nahmen Christopher Braunisch, Maria Hofmann, Daniel Haller, Tobias Schierl und Susanne Sehr einen Gutschein in Empfang. Daniel Haller versprach, dass man alles tun werde, um der Stellung der Blaskapelle als „Eckpfeiler der Gemeinde“ weiterhin gerecht zu werden.
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