Ammerthal
02.06.2022 - 14:44 Uhr

Delegation aus Ammerthal besucht Partnerkommune Hevel Modiin in Israel

Seit 33 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Ammerthal und Hevel Modiin in Israel. Zum Programm gehören neben dem jährlichen Jugendaustausch auch Delegationsbesuche. Elf Mitglieder des Modiin-Vereins waren nun im Heiligen Land.

Die Strapazen vor dem Flug wie Corona-Test in Deutschland und in Israel, Impfnachweise und Masken im Flugzeug waren schnell vergessen, als die Ammerthaler Delegation im Heiligen Land ankam, um ihre Partnergemeinde zu besuchen. Bürgermeister Shimon Susan und sehr viele Räte von Hevel Modiin empfingen die Oberpfälzer sehr herzlich – das zeigte, dass die Ammerthaler in Hevel Modiin sehr gern gesehene Gäste sind.

Shimon Susan hob die Partnerschaft und auch den Jugendaustausch als besonders wichtig und unverzichtbar hervor. Ammerthals 2. Bürgermeister Georg Paulus und Gerhard Doerfler, Vorsitzender des organisierenden Modiin-Vereins, hoben die Freundschaft zwischen Ammerthal und Modiin sowie Deutschland und Israel hervor – in Zeiten von steigendem Antisemitismus sei sie wichtiger als je zuvor. Jeder Delegationsteilnehmer könne sich während der zwölftägigen Reise ein Bild von Israel machen und die Erfahrungen und Eindrücke dann in der Heimat weitergeben, betonte Doerfler.

Programmpunkte waren unter anderem Jerusalem mit der Klagemauer, die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, der Besuch eines Drusendorfes, die Grenze zu Gaza und das Tote Meer. Interessant fanden die Delegationsmitglieder, dass sie Orte besuchten, die in keiner Pauschalreise auf dem Programm stehen. Sehr erfreut waren sie auch über die Einladung von Natan Rigler zu einer Shabbatfeier. Rigler erklärte seinen Gästen die Bedeutung dieser religiösen Feier und übersetzte ihnen die Gebete. Beeindruckend für die Ammerthaler war zudem der Besuch bei "Brothers for Life", einer gemeinnützige Organisation die von behinderten israelischen Offiziere gegründet wurde und von ihnen auch geleitet wird. Die Organisation hilft behinderten israelischen Kampfsoldaten, "die ihr Leben für die Sicherheit des jüdischen Volkes geopfert haben". Juden aus der ganzen Welt finanzieren mit Spenden "Brothers for Life". Die meisten der damit unterstützen Soldaten sind zwischen 19 und 33 Jahre alt und haben enorme Schwierigkeiten, nach schweren Traumata und Verletzungen ins Familienleben, zur Universität oder zur Arbeit zurückzukehren.

Spannend war die Diskussion mit Dr. Tzony Siegal, einem Holocaust-Überlebenden, der über die schreckliche Zeit der Shoa berichtete und viele Fragen beantwortete. Täglich begleiteten Bürger aus Hevel Modiin die Ammerthaler bei ihren Programmpunkten. "Wir haben sehr viel Neues über Israel erfahren", sagte ein Teilnehmer der Reise. Für ihn sei es eine Studienfahrt mit persönlicher Betreuung gewesen. Viele private Einladungen festigen die Partnerschaft zwischen Ammerthal und Modiin.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.