Ammerthal
24.09.2019 - 10:46 Uhr

Gemeinderat Ammerthal mehrheitlich für Kindertagesstätte

Der Tagesordnungspunkt Kindertagesstätte Ammerthal, Bedarfsanerkennung, klang unspektakulär. Es war bereits in einigen Sitzungen vor der Sommerpause der Bau einer gemeindlichen Einrichtung beschlossene Sache. Dennoch wurde debattiert.

Die stiftungsrechtlichen Richtlinien der Diözese, die eine weitere Gruppe an der bestehenden Kindertagesstätte St. Nikolaus abgelehnt hatten, machten das erforderlich. Jetzt stand die förmliche Bedarfsanerkennung für die Regierung der Oberpfalz und den gestellten Förderantrag an. Dazu gab es einen Sachvortrag von Bürgermeisterin Alexandra Sitter mit diversem Zahlenmaterial. Eine ausführliche Stellungnahme des Kreisjugendamtes habe eindeutig belegt, sagte die Bürgermeisterin, dass die Gemeinde – um weiterhin ihrer Aufgabe der Kinderbetreuung nachzukommen – um einen Bau einer eigenen Einrichtung mit einer Kindergarten und einer -krippengruppe nicht herumkommen werde. Das sei klare Aussage des Kreisjugendamtes.

CSU-Sprecher Robert Weiß war völlig anderer Meinung. Er unterstellte mehrfach dem Landratsamt Ahnungslosigkeit. Seine CSU sieht den Bedarf nämlich anders. Weiß stellte eine eigene Rechnung auf. Danach sei die Kirche ja bereit, eine 5. Gruppe zu genehmigen. Für eine 6. Gruppe gäbe es aber seinen Worten nach keinen Bedarf. Unter dem Strich: Es besteht für die Gemeinde kein Grund, einen eigenen Kindergarten zu bauen. Mit einem Anbau wäre alles getan. Käme eine 6. Gruppe, dann wären das 42 Plätze zu viel, die Ammerthal zur Verfügung hat und nicht brauche. So jedenfalls das Fazit aus seinen Berechnungen.

Mittlerweile waren die Wogen schon hoch. Diese zu glätten fiel niemandem leicht. Sitters deutlicher Hinweis, dass die Stellungnahme des Leiters des Kreisjugendamtes doch eine klare und vom Sachverstand geprägte Sprache spreche, nutzte nichts. Das konnte offensichtlich die komplette CSU-Fraktion nicht überzeugen, die bei ihrer Meinung blieb. UWG-Sprecher Stephan Koller warf mehrfach in den Ring, dass die Gemeinde mit der neuen Einrichtung ein weiteres Stück ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis stelle. Aber das half auch nichts. Mit den Gegenstimmen von CSU und CWG wurde dann mehrheitlich der Bedarf an weiteren 25 Betreuungsplätzen für Kinder ab zwei Jahren und weiteren Plätzen für Kinder im Alter unter drei Jahren festgestellt. Die Übertragung der Trägerschaft erfolgte an das BRK.

 
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