Bereits 30 Minuten vor Beginn war in der großen Mehrzweckhalle kein Platz mehr frei. Denn das Jahreskonzert der Blaskapelle Ammerthal, das heuer zum 35. Mal stattfand, ist immer ein Höhepunkt im kulturellem Leben der Gemeinde. Die 30 Musiker der Konzertkapelle zogen alle Register ihres Könnens und begeisterten die Besucher. Auch die Nachwuchskapelle überzeugte.
Schwungvoll mit dem Stück Alpe Adria von Matteo Firmi begrüßten die Musiker mit Dirigent Tim Winkler das Publikum. "Zwei Jahre haben wir sehnsüchtig auf den heutigen Tag gewartet, zwei Jahre ohne Konzert. Umso größer ist heute die Freude, so viele Besucher begrüßen zu können", sagte Vorsitzender Daniel Haller.
Dirigent Tim Winkler und seine Musiker hatten ein breitgefächertes Programm auf die Beine gestellt. Die Akteure zündeten etwa mit "The Greatest Showman" von Paul Murtha, "Kap Arkona" von Alfred Bösendorfer oder "Lied ohne Worte" von Rudolf Rudin ein Bühnenfeuerwerk in der Mehrzweckhalle. Interessant die Darbietung von "The Machine Awakes" von Steven Bryant. Wie Winkler erklärte, drückten dessen Klänge "etwas nicht Menschliches, jedoch Menschengemachtes, etwas nicht wirklich Organisches, aber auf jeden Fall Lebendiges, das zu erstem Mal erwacht", aus. Winkler dirigierte und steuerte zugleich mit dem Handy die Geräusche aus den Boxen auf der Bühne.
Nach der Pause gab es weitere großartige Darbietungen, darunter "Moment for Morricone" von Johan de Meij, eine kleine ungarische Rhapsodie von Alfred Bösendorfer, "Santiano" von Hans-Joachim Rogoll und der Fliegermarsch von Hermann Dostal. Bei der Löffelpolka von Antonin Borovicka eroberte Matthias Anderle die Herzen der Besucher. Für sein engagiertes Solo mit zwei Löffeln gab es einen Sonderapplaus. Kleine Showeinlagen bereicherten die Darbietungen und sorgten für beste Stimmung im Saal. Junge Musiker stellten die einzelnen Titel, launig und informativ, selber vor. Der Nachwuchskapelle mit Dirigentin Magdalene Dobmeier sah man die Freude an, endlich vor Publikum spielen zu dürfen. Dabei zeigten die jungen Musiker ihren Leistungsstand als Ausdruck der guten Nachwuchsarbeit.
Kreisvorsitzender Werner Stein vom Nordbayerischen Musikbund und Daniel Haller nutzten den Rahmen des Konzerts für Auszeichnungen für erfolgreiche Musikerleistungsprüfungen und langjähriges aktives Musizieren in der Kapelle. Christine Schleicher erhielt die Ehrennadel für die D1-Prüfung, Julia Zimmer für die D2-Prüfung. Isabella und Patricia Schwarz, Jessica Zimmer, Magdalena Dobmeier, Tizian Stein und Amelie Haller wurden für fünf Jahre aktives Musizieren, Laurenz Fischer für zehn Jahre, Michael Haller für 20 Jahre und Evi Graml für 25 Jahre geehrt. Die fleißigste Probenbesucherin Julia Zimmer bekam von Vorstandsmitglied Johannes Englhard ein Sonderlob. Werner Stein lobte das Team der Ammerthaler Blaskapelle. "Ihr habt während der schweren Pandemiezeit sehr gut und fleißig gearbeitet", würdigte er.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.