Ammerthal
25.06.2023 - 17:55 Uhr

Kreismusikfest in Ammerthal: Keine Grußworte, sondern pure Stimmungsmusik

140 Jahre Feuerwehr Ammerthal und 40 Jahre Ammerthaler Blaskapelle. Ein Doppel-Anlass, um es am Wochenende im Ort richtig krachen zu lassen. Nicht zuletzt beim Kreismusikfest am Samstag.

Auftakt der Feierlichkeiten zum Ammerthaler Doppel-Jubiläum war am Freitag ein Festzug, angeführt von der Feuerwehr. Ziel war Holzbau Schuller, wo junge Feuerwehrleute in einer riesigen Feuerschale auf der Straße das Johannisfeuer entzündeten. Zuvor begrüßte Robert Weiß von der Feuerwehr die vielen Gäste.

Die große Maschinenhalle von Holzbau Schuller reichte gerade aus, um die vielen Besucher aufzunehmen. Der Fassbieranstich erfolgte professionell und mit „o`zapft is“ durch Schirmherr Gerhard Schuller. Für beste Stimmung sorgte die Ammerbacher Tanzlmusi, eine Formation der Blaskapelle.

Der Samstagnachmittag stand im Zeichen der Jugendarbeit. Maria Hofmann, Organisatorin und Motor der Nachwuchsarbeit, brachte alle Nachwuchsgruppen der Blaskapelle auf die Bühne. Die musikalische Früherziehung, die Blockflötengruppen und die Cajongruppe. Die jungen Musiker zeigten den vielen Eltern und Interessierten ihr Können. Ebenso die Instrumentenschüler von Tiefblech, Querflöte, Schlagwerk bis hin zu Klarinette und Saxofon. Kinder, die gerne ein Instrument lernen wollen, durften unter Anleitung ihr Lieblings-Instrument ausprobieren. Ein gelungener Nachmittag, der Kinder animierte, ein Instrument zu lernen.

Das Ergebnis der guten Jugendarbeit zeigte die Nachwuchskapelle mit ihrer Dirigentin Magdalena Dobmeier. Viel Beifall gab es für die 20 jungen Musiker für Lieder wie „Skyfall“ und „Fluch der Karibik“.

Kein Wasser gegen Fettbrand

Eine lehrreiche und beeindruckende Vorführung für Kinder und Jugendliche hatte Christoph Scheibel von der Feuerwehr vorbereitet. Wie lösche ich einen Fettbrand? Eindrucksvoll trat Scheibel den Beweis an, dass das Löschen mit Wasser total falsch und sogar lebensgefährlich ist. Eine mehrere Meter hohe Stichflamme war das Ergebnis. Der richtige Weg, so Scheibel: Der Topf muss mit einem Deckel abgedeckt werden.

Nach einem kräftigen Böllerschuss kündigte Robert Weiß das große Kreismusikfest des Nordbayerischen Musikbundes, Bezirk Oberpfalz, Kreis Amberg-Sulzbach an. Der Einzug der 12 Kapellen mit fast 300 Musikern war gigantisch und bestens organisiert.

Im Minutentakt kamen aus allen Nebenstraßen die Kapellen mit schmissiger Blasmusik, um sich im Innenhof der Firma Englhard Bau zu vereinen. So etwas Großartiges gab es noch nie im Dorf. Die vielen Zuschauer waren begeistert und applaudierten ohne Pause. Ein buntes Bild ergaben die vielen unterschiedlichen schmucken Uniformen, die tollen Trachten und die stilvollen Dirndl der Musikerinnen und Musiker. "Ein richtiger Augenschmaus", meinte ein Ammerthaler.

„In Harmonie vereint“

Die Kapellen formierten sich zu einer Mammut-Kapelle zu einem Gemeinschaftsspiel, das jedes Musikerherz begeisterte. Treffend der erste Titel, der Marsch „In Harmonie vereint“ mit Kreisdirigent Christian Bäuml. Ein Sound von hunderten Instrumenten, den man nicht alle Tage hört. Ebenso wuchtig und klangvoll die Polka „Wir Musikanten“, dirigiert von Bezirksdirigent Anton Lotter. Viele Zuschauer sangen mit Freude zum Abschluss die Bayernhymne und das Deutschlandlied mit.

Werner Stein, Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes, dankte den vielen Musikern. Ein dickes Lob zollte er den Organisatoren Daniel Haller von der einheimischen Blaskapelle, Moritz Koberstein von der Feuerwehr und Schirmherrn Gerhard Schuller.

Das Kreismusikfest war ein Höhenpunkt im Ammerthaler Vereinsleben. Die Bürger, darunter viele, die ein Kreismusikfest das erste Mal erlebten, waren begeistert. Eine Familie, die mit den Kindern dabei war, brachte es auf den Punkt: "Ein tolles Erlebnis, das lange im Gedächtnis bleibt." Positiv die vielen jungen Musiker, die bei den Kapellen aktiv dabei waren. Die Auftritte der Kapellen waren beste Werbung für Blasmusik.

Den Abschluss des Kreismusikfestes feierte man in der großen Halle von Holzbau Schuller. Ein Volltreffer war die Blaskapelle aus Unterammergau. Schnell hatte sie das Publikum im Griff. Die Unterammergauer spielten zur Freude der Besucher auch auf den Tischen. Die Stimmung war großartig. Es war eine weise Entscheidung der Organisatoren, auf die üblichen Reden und Grußworte zu verzichten und dafür voll auf gute Stimmung ohne Unterbrechung zu setzen.

Hintergrund:

Alle teilnehmenden Kapellen beim Kreismusikfest

  • Musikverein Vilseck
  • Feuerwehrkapelle Happurg
  • Musikkapelle Ursensollen
  • Musikverein Freudenberg
  • Blasmusik Gebenbach
  • Knappschaftskapelle Amberg
  • Trachtenkapelle Hohenburg
  • Werkvolkkapelle Schlicht
  • Musikzug Hirschau
  • Hahnbacher Marktbläser
  • Ammerthaler Blaskapelle
  • Blaskapelle Unterammergau
 
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