St. Ägidius, dessen Gedenktag alljährlich am 1. September begangen wird, ist der Schutzpatron der ehemaligen Pfarrkirche in Aschach. Dem Heiligen war bereits die Vorgängerkirche des jetzigen Gotteshauses geweiht.
St. Ägidius gehört zu den 14 Nothelfern und gilt als Beschützer vor Feuerbrünsten und Naturkatastrophen, Pest und Aussatz. Er ist der Patron der Hirten, des Viehs und auch der stillenden Mütter. Nach Überlieferungen soll er um 640 in Athen geboren worden sein. Er verließ seine griechische Heimat und lebte jahrelang in der Diözese von Nîmes in Frankreich als Einsiedler in einer Höhle an der Mündung der Rhone in das Mittelmeer.
Der Legende nach nährte ihn durch Gottes Fügung eine Hirschkuh mit Milch. Während einer Jagd des Westgotenkönigs Wamba war diese Hirschkuh zu Ägidius geflüchtet, der sich schützend vor das Tier stellte und so versehentlich von einem Pfeil getroffen wurde. Um seine Schuld zu tilgen, gestattete der Monarch dem Verletzten, nach seiner Genesung ein Kloster zu gründen. Der um 680 erbauten Benektinerabei von St. Giles stand Ägidius bis zu seinem Tode am 1. September 720 als Abt vor.
Die Aschacher Kirche ist im Kern eine romanische Chorkirche mit barocken Altären. Das Bild auf dem um 1776 im Rokokostil gestalteten Hochaltar zeigt die von Sebastian Holzner aus Amberg 1884 gemalte Darstellung des Kirchenpatrons St. Ägidius mit der Hirschkuh. Über den seitlichen Durchlässen zur Sakristei befinden sich die Figuren der Heiligen Sebastian und Rochus. Zwei weitere Nebenaltäre, ebenfalls im Stil des Rokokos, zeigen die Nazarengemälde mit der Gottesmutter Maria und dem heiligen Antonius. Auch sie sind mit weiteren Seitenfiguren geschmückt.
Bleibt zu erwähnen, dass Aschach als Urpfarrei bezeichnet wird. Es ist der heute gebräuchliche Begriff für die ersten im Zuge der Christianisierung in ländlichen Gegenden geschaffenen kirchlichen Zentren. Amberg stand früher in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Aschach. Der Grund: Die an der Vils in Amberg lebenden Menschen baten den durchreisenden Bischof Wolfgang (972 bis 994), eine Kirche bauen zu dürfen, damit sie nicht durch den Bergwald nach Aschach zum Gottesdienst gehen müssten. In der Aschacher Kirche finden wöchentlich an zwei Werktagen sowie an Sonn- und Feiertagen Gottesdienste statt. Das Patrozinium wird am Donnerstag, 1. September, um 19 Uhr mit einem Gottesdienst, anschließender Aussetzung des Allerheiligsten und 30-minütiger stiller Anbetung begangen.
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