Der Gemeindeteil von Freudenberg war früher ein mit landwirtschaftlichen Anwesen geprägter Ort. Rund um das Zentrum haben sich in den vergangenen Jahrzehnten neue Baugebiete entwickelt. Trotz des Wandels und des modernen Wohncharakters ist der dörfliche Ursprung noch immer erkennbar. Derzeit sind die Verantwortlichen bestrebt, im alten Ortskern eine Dorferneuerung durchzuführen. Der Gemeinderat hat dazu bereits einen Antrag auf Aufnahme in das Arbeitsprogramm des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz gestellt.
Um die Öffentlichkeit einzubinden, hatte Bürgermeister Alwin Märkl zu einer Informations- und Auftaktveranstaltung ins Feuerwehrhaus eingeladen. Für ihn ist die Dorferneuerung kein fertiges Konzept, sie ist ein gemeinsamer längerer Prozess. Ein Prozess, in dem überlegt werden sollte, was in Aschach erhalten und was verbessert werden könnte, kurzum gemeinsame Gestaltung ist erwünscht. Er forderte die zahlreichen interessierten Zuhörer auf ,nicht übereinander, sondern miteinander zu reden, der Weg kann nur gelingen, wenn ihn alle gemeinsam gehen. Das Gemeindeoberhaupt versicherte, dass die Gemeinde den Prozess begleiten, moderieren und auch finanziell zu der Verantwortung stehen würde.
Ausführliche Informationen
Der Abteilungsleiter des ALE Oberpfalz, Baudirektor Steffen Schneider, informierte ausführlich über die ländliche Entwicklung in Bayern, die Voraussetzungen und Inhalte von Dorferneuerungen, aktuelle Fördersätze öffentlicher Maßnahmen, den weiteren Ablauf und über weitere Möglichkeiten der Unterstützung. Die Handlungsgrundlage der ländlichen Entwicklung im Freistaat sei der Rahmenplan der Gemeinschaftsaufgaben der Länder zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ sowie das Flurbereinigungsgesetz.
Ziel sei es, die Herstellung gleichwertiger Arbeits- und Lebensbedingungen im ländlichen Raum. Bei der Dorferneuerung unterscheide man die umfassende nach dem Flurbereinigungsgesetz oder die einfache mit begrenzter Aufgabenstellung. Der Unterschied liege bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung, aber auch bei der Förderung sowie dem Verfahrensablauf. Da es sich bei Aschach um einen größeren Ort handle, tendiere Schneider für eine umfassende Dorferneuerung.
Zwingende Voraussetzung
Die Entscheidung liege aber bei der Bevölkerung. Die Bürgerbeteiligung sei eine zwingende Voraussetzung für den Erfolg der Maßnahme. Daher gelte der Grundsatz: "Mitdenken – Mitreden – Mitplanen – Mitentscheiden – Mitverantworten".
Der aktuelle Fördersatz wird jährlich neu berechnet und bestimmt sich über die Finanzkraft der Gemeinde über die letzten drei Jahre sowie gegebenenfalls über die demografische Entwicklung und des Schuldenstandes. Weitere Fördermöglichkeiten wie ELER, Denkmalschutz, Leader, Sportstättenförderung oder über die Initiative "Innen statt Außen" sind möglich. Weitere Unterstützungen sind möglich bei Kleinstunternehmen, Förderung privater Maßnahmen im Umfeld der gemeinschaftlichen Projekte. Während ab Ende 2026 Gelegenheit bestünde, für private Maßnahmen Förderanträge zu stellen, könnten sich bereits jetzt schon Interessierte für ein Seminar, das Ende des Jahres stattfinden werde, bei der Gemeinde melden.
Zeitablauf der Dorferneuerung
- Bis Ende 2025: Seminar zu Stärken/Schwächen und zu möglichen Projekten von Arbeitskreisen zum Dorfentwicklungskonzept, Entscheidung zu umfassender/einfacher Dorferneuerung
- 2026: Information zum Verfahrensablauf, Verfahrensvorbereitung
- Ende 2026: Anordnung/Einleitung
- Ab 2028: Verfahrensbearbeitung (Maßnahmenumsetzung)
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