Wegen der Beschlagnahmung von 35 scharfen Waffen aus Privatbesitz ist es in Auerbach am 20. Dezember zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Laut Christine Hollederer, der Pressesprecherin des Landratsamtes Amberg-Sulzbach, hatte der Mann die Waffen legal besessen. Die Leitung des Einsatzes oblag nicht der örtlichen Inspektion, sondern dem Oberpfälzer Polizeipräsidium. Das bestätigt Polizeisprecher Claus Feldmeier auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.
Unter den Waffen sollen laut Christine Hollederer, "Pistolen und Langwaffen" gewesen sein. Ob auch Munition oder noch andere Waffen dazu gehörten, wurde nicht mitgeteilt. Grund für den Polizeibesuch sollen "Bedenken bezüglich der persönlichen waffenrechtlichen Zuverlässigkeit" des Mannes gewesen sein, die in Folge eines Hinweises aufgekommen seien. Das Landratsamt ist als Untere Waffen- und Jagdbehörde für die Prüfung zuständig, ob Bürger alle gesetzlichen Anforderungen für den Umgang mit Waffen und Munition erfüllen. Dazu zählen laut Hollederer unter anderem das Lebensalter, die fachliche Qualifikation, ein konkreter Bedarf und die persönliche Eignung. An genau dieser muss es nun im Landratsamt erhebliche Zweifel gegeben haben, weshalb die Behörde eine "waffenrechtliche Vollzugsmaßnahme" nach dem Waffengesetz anordnete und die Polizei mit der Sicherstellung beauftragte.
Zwar gibt das Amt unter Hinweis auf das "laufende Verfahren" keine detaillierten Auskünfte, aber: "Die Waffen des Mannes wurden sichergestellt und ein Sofortvollzug des Waffenbesitzverbotes angeordnet." Und weiter: "Dem Mann wurden per Bescheid alle Erlaubnisse nach Waffen-, Sprengstoff- und Jagdrecht genommen."
Der Eigentümer könne dagegen klagen, das Verfahren laufe. Bis dahin seien auch die Waffen an einem sicheren Ort verwahrt. Ob es eine konkrete Gefährdungssituation für die Bevölkerung gegeben hat oder mögliche Pläne des Mannes zum rechtswidrigen Waffeneinsatz bekannt geworden sind, darüber geben weder Polizei noch Landratsamt Auskunft.
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