Auerbach
19.06.2022 - 11:28 Uhr

CSU will Bürgerentscheid über einen Beitritt der Stadt Auerbach zur Juragruppe herbeiführen

Fast zweieinhalb Stunden dauert die Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbands Auerbach. Der Grund dafür liegt nicht in einer besonders umfangreichen Tagesordnung - aber ihr letzter Punkt hat es in sich.

Stellung nahm Stadträtin Birgit Barth (stehend) in der Jahreshauptversammlung der CSU Auerbach zur Diskussion, ob sich die Stadt dem Zweckverband zur Wasserversorgung Juragruppe anschließen soll. Bild: jma
Stellung nahm Stadträtin Birgit Barth (stehend) in der Jahreshauptversammlung der CSU Auerbach zur Diskussion, ob sich die Stadt dem Zweckverband zur Wasserversorgung Juragruppe anschließen soll.

Viel Diskussionsstoff lieferte in der Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbandes in Auerbach die Frage nach einem Beitritt der Stadt zum Wasserversorgungs-Zweckverband Juragruppe. Die CSU will dazu ein Ratsbegehren auf den Weg bringen.

Stadträtin Birgit Barth schilderte die Ausgangslage. "Es gab in den letzten Wochen sehr viele Zahlen und Daten, die wir nun einmal hinterfragt haben", berichtete sie von Gesprächen mit Wasserwarten und Fachingenieuren sowie beim Wasserwirtschaftsamt in Weiden. Einen von der Stadt angesetzten Info-Abend habe die CSU eher als "Verkaufsveranstaltung" empfunden und vor allem ein Statement von N-Ergie vermisst.

"Wir haben eine gute Wasserinfrastruktur", verwies Barth auf die geringe Wasserverlustquote von nur vier Prozent. Es stehe sehr gut ausgebildetes Personal zur Verfügung, und mit 1,73 Euro pro Kubikmeter brutto bezahlten die Auerbacher einen vergleichsweise moderaten Wasserpreis. Die Juragruppe berechne jetzt schon 1,92 Euro brutto.

Vorteile sehe die CSU in den 2,5 Millionen Euro, die Auerbach für die Übereignung seiner Wasserinfrastruktur bekäme. Andererseits gebe die Stadt damit "Tafelsilber" her gegen ein Mitspracherecht von 26 Prozent in der Juragruppe. Sollte Auerbach diesen Zweckverband wieder verlassen wollen, müsste die Infrastruktur zurückgekauft werden.

Eine so wichtige Entscheidung zur Zukunft der Trinkwasserversorgung sollte auf breiter demokratischer Basis erfolgen, forderte Barth. Die Stadtratsfraktion der CSU werde deshalb einen Antrag auf ein Ratsbegehren stellen, um einen Bürgerentscheid herbeizuführen. "Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel - jetzt schon und wird in Zukunft noch wichtiger", betonte Vorsitzender Bernhard Hinteregger zum Abschluss und fügte hinzu: "Warum soll man ein bisher sicheres System aufgeben?"

Begonnen hatte die Jahreshauptversammlung des CSU-Ortsverbands Auerbach im Café Postillion mit einem Rückblick des Vorsitzenden Bernhard Hinteregger und weiteren Berichten. Der stellvertretende Kreisvorsitzende der CSU, Patrick Fröhlich, mahnte die Christsozialen, wieder "näher bei den Leuten" zu sein. Er meinte dies auch im Blick auf die Landtags- und Bezirkstagwahlen 2023. Für die Kreisvertreterversammlung, in der die CSU im Stimmkreis die Weichen stellt, wählte der Ortsverband Auerbach als Delegierte Eugen Eckert, Arthur Schriml, Thomas Riedhammer, Siegfried Neukam, Birgit Barth, Helga Wittmann-Trenz, Markus Neukam und Bernhard Hinteregger.

 
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