Auerbach
02.06.2021 - 16:19 Uhr

Fernglas nicht vergessen: Wanderfalken nisten bei Auerbach

Eine über Jahre bedrohte Tierart ist ins Flembachtal zurückgekehrt. Der Bund Naturschutz zeigt sie auf einer Wanderung.

Die kleine Höhle in der Steilwand des Schelcherfelsens dient Wanderfalken derzeit als Brutplatz. Bild: Gertrud Burger/exb
Die kleine Höhle in der Steilwand des Schelcherfelsens dient Wanderfalken derzeit als Brutplatz.

Wanderfalken haben den Schelcherfelsen, ein Naturdenkmal bei Steinamwasser, für ihre Brut ausgesucht. Ihre Jungen sitzen noch in der kleinen Höhle in der Steilwand, aber bald dürften sie zu den ersten Flugversuchen starten. Von unten sind sie mit bloßem Auge sichtbar. Besser geht's aber mit einem Fernglas, meint die Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Auerbach: Sie unternimmt am Sonntag, 6. Juni, von 9.30 bis 12 Uhr eine Wanderung zu diesem schönen Ausflugsziel ins Flembachtal. Treffpunkt ist an der Kapelle am Ortseingang der Saaß zwischen Auerbach und Michelfeld; Anmeldung bei gertrudburger[at]googlemail[dot]com.

Wie es in einer Pressemitteilung des Bundes Naturschutz heißt, waren die Wanderfalken jahrelang vor allem durch den Einsatz von DDT als Pflanzenschutzmittel stark bedroht. Beim Fressen nähmen sie Schadstoffe auf, die sich in Leber und Niere ihrer Beutetiere angereichert haben. Gifte wie DDT störten die Fortpflanzung der Wanderfalken, denn die Schale der Eier weiche dadurch auf. Seitdem DDT vom Markt verbannt ist und vorsichtiger mit Pflanzenschutzmitteln umgegangen werde, erhole sich die Population wieder.

Als natürlichen Feind müssten Wanderfalken eigentlich nur den Marder fürchten, der manchmal zum Nesträuber wird. In der Luft sind sie dagegen praktisch unerreichbar, gelten sie doch mit mehr als 300 Kilometern in der Stunde, die sie im Sturzflug erreichen, als die schnellsten Tiere der Erde. Zur Unterscheidung mit einem ähnlichen Vogel erklärt der Bund Naturschutz: "Im Vergleich zum Turmfalken ist der Wanderfalke ein paar Zentimeter größer und hat eine weiß-gestreifte Unterseite. Die Oberseite vom Wanderfalken ist dunkelbraun, der Turmfalke ist hell-grau-braun."

Der Schelcherfelsen liegt dem Naturfreundehaus im Flembachtal direkt gegenüber. Bild: Gertrud Burger/exb
Der Schelcherfelsen liegt dem Naturfreundehaus im Flembachtal direkt gegenüber.
 
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