Der Verein Frankenpfalz repräsentiert acht Kommunen an der Grenze der Oberpfalz, Mittel- und Oberfrankens. Sie bilden eine Arbeitsgemeinschaft im Sinne der Integrierten ländlichen Entwicklung. Bei ihrer Jahreshauptversammlung am Dienstag, 4. Juli, in Auerbach zogen sie Bilanz und blickten auf kommende Großereignisse voraus.
2024 stehen die Frankenpfalz-Messe und das Kletterfestival auf dem Programm. Der Vorsitzende und Bürgermeister von Auerbach, Joachim Neuß, bezeichnete die beiden Veranstaltungen als "Leuchtturmprojekte". Bei ihren Neuauflagen werde wieder das in den Vorjahren bewährte Konzept angewandt. Auch was die Veranstaltungsorte angeht, ändert sich nichts.
Bewährte Austragungsorte
Das Kletterfestival, das alle zwei Jahre Kletterer aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland anzieht, soll wieder im Naturbad in Königstein steigen. Vorgesehen ist dafür das verlängerte Fronleichnams-Wochenende vom 30. Mai bis 2. Juni. Einig waren sich die acht Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden auch darüber, die Frankenpfalz-Messe erneut in Plech über die Bühne gehen zu lassen. Im dortigen Gewerbegebiet Schönthal könne man auf leerstehende Gebäude zurückgreifen, die für die Organisation sowie die Unterbringung von Ausstellern von Vorteil sind. "Es ist ein optimaler Standort", sagte Neuß. Darüber hinaus werde die Frankenpfalz ihre "Standardprojekte" weiterverfolgen. Anschließen will sie sich an die Bikeschaukel, das überregionale Lenkungskonzept für Mountainbiker.
Schon vergangene Woche hatte die Umsetzungsmanagerin der AG, Verena Frauenknecht, den Auerbacher Stadtrat über die Verlängerung des Regionalbudgets informiert. Das Förderprogramm für Kleinprojekte, das eigentlich heuer auslaufen sollte, werde bis 2025 fortgesetzt. Vereine aus der Region erhalten daraus Zuschüsse aus Mitteln des Amts für ländliche Entwicklung. Elf Empfänger kamen 2022 in den Genuss, drei davon mit der Höchstsumme von 10.000 Euro. 2023 gab es 20 Anfragen. Nicht alle Bewerber kämen zum Zug, weil sonst das Gesamtbudget von 100.000 Euro überschritten werde.
Neuß gab einen Überblick über die Tätigkeiten der Frankenpfalz. Er hob die Ausbildungsplatzbroschüre heraus, die in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewesen sei. Von einem Netzwerk in Sachen Ausbildung zusammen mit der AG Wirtschaftsband A9/Fränkische Schweiz habe man Abstand genommen, weil diese Aufgabe schon ausreichend durch den Arbeitskreis Schule-Wirtschaft wahrgenommen werde. Dort wolle die Frankenpfalz einsteigen.
Gullyreiniger gegen Gebühr
Synergieeffekte erschließen die Frankenpfalz-Kommunen durch die Zusammenarbeit ihrer Bauhöfe. Ein Beispiel dafür ist der Gullyreiniger, den die Stadt Auerbach angeschafft hat. Bei Bedarf stellt sie ihn gegen eine Leihgebühr auch anderen Bauhöfen zur Verfügung. Dadurch werde sich die Anschaffung amortisieren. Dagegen sei der Gedanke an den Kauf eines Hubsteigers wieder verworfen worden, da das Gerät "vermutlich die meiste Zeit nur herumsteht", wie Neuß erklärte. Es gelte hier, "die Sinnhaftigkeit des Tuns zu hinterfragen".
Diese Aussage bezog der Auerbacher Bürgermeister auch auf die Idee der Mitfahrerbänke. Ihre Sinnhaftigkeit und die Resonanz in der Bevölkerung werde im Verein infrage gestellt. "Wir brauchen keine Schaufensterprojekte", hielt Neuß mit seiner Ansicht nicht hinterm Berg.
Der Kassenbericht vom Bürgermeister Herbert Seitz aus Velden fiel befriedigend aus. Man habe "positiv gewirtschaftet" und verzeichne sowohl im laufenden als auch in den kommenden Jahren "einen vernünftigen Kassenstand". Die AG FrankenPfalz finanziere sich ausschließlich durch Fördergelder und die Umlage ihrer Mitgliedsgemeinden.
Arbeitsgemeinschaft Frankenpfalz
- Organisationsform: eingetragener Verein (seit Mai 2019)
- Mitglieder: Stadt Auerbach, Stadt Betzenstein, Stadt Velden, Markt Plech, Markt Neuhaus an der Pegnitz, Markt Königstein, Gemeinde Hirschbach, Gemeinde Hartenstein
- Zielsetzungen: Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen, der Regionalentwicklung und der kulturellen Identität, Zukunftssicherung der Region
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