Keine Weihnachtszeit ohne Weihnachtskonzert: Das ist zumindest in Auerbach so. Das Konzert der Knabenkapelle Auerbach im Kolping-Saal gehört schon seit Jahrzehnten wie Glühwein und Plätzchen zum Advent einfach dazu. Dieses Jahr ließ die Knabenkapelle etwas länger warten, statt am dritten Adventswochenende standen die Musikerinnen und Musiker erst am Vorabend des vierten Advent, am 20. Dezember, auf der Bühne und stimmte das Publikum auf den Endspurt in die "Staade Zeit" ein.
Als sich um kurz nach 19.30 Uhr der grüne Samtvorhang vor der Bühne öffnete, warteten dahinter 18 junge Musikerinnen und Musiker in Tracht und mit polierten Instrumenten. Mit einer Weihnachtsfanfare eröffnete das Jugendblasorchester unter der Leitung von Kira Lorenz das Weihnachtskonzert. Es folgte eine festliche Mischung aus traditionellen Stücken wie "Kling, Glöckchen" und Popsongs wie "Rocking Around the Christmas Tree".
Zum Abschluss haben die jungen Musikerinnen und Musiker noch etwas Besonderes vorbereitet: "Schifoan" von Wolfgang Ambros. "Eine Premiere", kündigte Vorsitzender Patrick Hamerla das selbst arrangierte Stück an. Eine Zugabe, "Feliz Navidad", durfte natürlich auch nicht fehlen, bevor das Jugendblasorchester das Publikum in eine Pause am Essensverkauf entließ. Hier gab es Appetitbrote und Bratapfel-Tiramisu, hergestellt und verkauft von Musiker-Eltern und Elternbeiräten unter der Federführung von Tatjana Lehner.
Festliche Beckenschläge
Nachdem sich der Vorhang ein zweites Mal geteilt hatte, ging es mit dem Hauptorchester traditionell weiter. Mit dem "Festmarsch Tochter Zion" – inklusive der Beckenschläge im Refrain – läuteten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Ludwig Riedhammer wie immer die zweite Hälfte ein. Riedhammer hat in diesem Jahr das 40. Jahr am Dirigierpult erlebt und wurde dafür auf dem Konzert mit tosendem Applaus, einer Ehrennadel in Gold und einem Geschenkkorb geehrt.
Gerhard Engel, Bezirksvorsitzender des Nordbayerischen Musikbundes, würdigte ihn in einer ausgiebigen Rede. "Es gehört nicht nur dazu, bei Konzerten und Proben vorne zu stehen." Die Vorarbeiten, das Sichten von Noten, die Auswahl der Stücke, die zum Können der Musiker passen, das gehöre genauso dazu. "Und du beweist immer wieder, wie perfekt du das kannst."
Anspruchsvolles Programm
Auf dem Plan stand auch dieses Jahr wieder ein anspruchsvolles Programm, das die Musikerinnen und Musiker der Knabenkapelle mit Leichtigkeit und Leidenschaft vortrugen. Nach "Dona Nobis Pacem", dem im Zusammenspiel wohl schwierigsten Stück des Abends, sah man Riedhammer direkt an, wie zufrieden er mit der Leistung seines Orchesters war. Auch die technisch schwierige "Nussknacker-Suite" von Tschaikowsky meisterten die Musikerinnen und Musiker. "Die Tuba hat in dem Stück so viele Noten wie im ganzen restlichen Konzert", bemerkte Vorsitzender Hamerla.
"Was haben wir für ein Glück, dass wir die Knabenkapelle haben", fand Bürgermeister Joachim Neuß in seiner kurzen Ansprache, schließlich sei laut einer Umfrage den meisten die Musik zu Weihnachten am wichtigsten. Seinem großen Lob schloss sich Engel vom Nordbayerischen Musikbund an. "Macht unbedingt so weiter", legte er dem Verein und seinen Musikerinnen und Musikern ans Herz. Ein finanzielles Lob kam außerdem vom Ehrenmitglied Günther Cermak, der einen Spendenscheck über 1000 Euro überreichte.
Das letzte Stück des Programms ist auch schon Tradition: Das Popsong-Medley "All You Want for Christmas". Mit Standing Ovations bat das Publikum nach einer Zugabe, die das Orchester mit der "Petersburger Schlittenfahrt" natürlich lieferte. Zum endgültigen Abschluss des Konzerts wurde es dann schließlich besinnlich. Zu "Stille Nacht" dimmten sich die Lichter und das Publikum schloss sich den Musikerinnen und Musikern an bei drei Strophen des traditionellen Weihnachtslieds.
Reporterin Kira Lorenz hat das Konzert in Doppelfunktion als Musikerin und Berichterstatterin begleitet.
















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.