Mit ihren Vorsitzenden Bernhard Hinteregger und Alex Kroher befürworten die CSU-Ortsverbände Auerbach und Michelfeld die Elektrifizierung der Bahnstrecke und damit auch den Einsatz elektrischer Schienenfahrzeuge auf der Bahnstrecke Nürnberg-Marktredwitz. Sie unterstützen dabei vor allem die Forderung nach einer umweltverträglichen Stromversorgung der Bahnstrecken im Landkreis-Amberg Sulzbach, wie ein Positionspapier der betroffenen Kommunen deutlich macht.
Auf Einladung von Landrat Richard Reisinger waren Bürgermeister und Verantwortlichen zusammengekommen. Auch Bundestagsabgeordneter Alois Karl und Landtagsabgeordneter Harald Schwartz nahmen daran teil. Seitens der Stadt Auerbach waren Bürgermeister Joachim Neuß und Kreisrätin Birgit Barth vom Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss vertreten.
Unumgänglich und alternativlos sei es, der Zukunft neue Möglichkeiten zu eröffnen für eine schnelle und zeitgemäße Verkehrsanbindung der Region. Das sollte im Vordergrund stehen - und die etwa 200 Meter breite Bahnstromtrassen durch die ländliche Heimat.
Wasserstoff und Akkuzüge
Der Termin der betroffenen Kommunen bezog sich auf die Bahnstrecke Nürnberg-Pegnitz-Marktredwitz wie auf die Bahnstrecke Nürnberg-Schwandorf. Dabei befürworten die Bürgermeister mit ihren Verantwortlichen auch neue Schienenfahrzeuge. Der Wasserstoffantrieb soll vermehrt zum Einsatz kommen, überall dort, wo die Reichweite der Akku-Züge für nicht ausreichend erachtet wird.
Für den Raum Auerbach hatte Bürgermeister Neuß schon in der Juli-Stadtratssitzung zum Plan der Deutsche Bahn seine Reaktion mit einem Alternativvorschlag vorgestellt. Das vom Landkreis erarbeitete Positionspapier fordert, dass bei der Planung der Stromtrasse zwischen Pommelsbrunn und Schnabelwaid für den Streckenabschnitt durch das Auerbacher Gemeindegebiet weitere Alternativen geprüft werden. Anstelle der eigenen Bahnstromtrassen weist es hin auf die Möglichkeit der Elektrifizierung der Strecke mit Fahrstrom aus dem öffentlichen Netz. Ähnlich wie bei den Stromleitungen zur Steuerung der Weichen und Signale, die entlang der Bahngleise verlegt sind, sollte auch hier die Stromversorgung in einem schmalen Korridor möglich sein. Damit könnten Natur und Ortschaften von den riesigen Strommasten verschont bleiben.
Neues Positionspapier
Die Planung der Bahn mit eigenen Bahnstromtrassen bietet einen aus örtlicher Sicht südlichen Einspeisepunkt in Ottensoos und einem nördlichen in Schnabelwaid. Die Kritik bereits im Planungsstadium weist darauf hin, dass anderenorts die Einspeisung über Umrichter geplant ist und der Einsatz von batterie-elektrisch angetriebenen Schienenfahrzeugen stattfinden soll wie etwa in Schleswig-Holstein ab 2022. Auch ein Auto-Transformatorensystem mit zentralem Umrichter wie etwa im Allgäu soll für die hiesige Elektrifizierung geprüft werden. Im Hintergrund steht dann die Alternative "Östliche gegen westliche Bahnstromtrasse".
Auf unerträgliche Einschränkungen neben Truppenübungsplatz und Wasserschutzgebiet wies der Bürgermeister hin und wusste sich mit dem Positionspapier nun gestärkt. Das Papier hat 17 weitere Unterzeichner, angefangen vom Landrat Reisinger, MdB Alois Karl, MdL Harald Schwartz und die Bürgermeister, aber auch seitens der Stadt Auerbach Kreis- und Stadträtin Birgit Barth vom Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss.
Gegenargumente
Die von der Bahn geplante Trasse mit einer Länge von rund zehn Kilometern durchs Auerbacher Stadtgebiet habe unannehmbare Berührungspunkte mit dem Baugebiet Am Rosenhof und behindere dadurch die Wohnbebauung im Siedlungsgebiet.
Zudem sei auch das Industriegebiet Saaß betroffen, wo die Planungen der Bahn laut Bürgermeister Neuß das geplante Wellnesshotel „auerplace“ mit voraussichtlichen Investitionen von rund 40 Millionen Euro verhindere.
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